Lernen für das Feuerwehrleben: Feuerwehrleute aus der VG Rüdesheim und dem Landkreis Bad Kreuznach bilden sich am Samstag fort

Das „G“ steht bei den Alarmstichworten und der Alarm- und Ausrückeordnung für „Gefahrstoffeinsatz“. Wird die Feuerwehr zu einem Gefahrstoffeinsatz alarmiert, ist die Bandbreite der Einsatzszenarien groß, auch im Landkreis Bad Kreuznach. In Industrie- und Gewerbeansiedlungen mit chemischen Betrieben, auf den Abschnitten der Autobahn 61 von Dorsheim bis Rheinböllen, auf der Bundesstraße 41 als verkehrstechnische Lebensader des Nahetals sowie auf den Landesstraßen als Verbindungsstrecken zwischen A 61 und B 41 sind jederzeit Gefahrstoffunfälle möglich. Doch nicht nur da. Selbst in einer kleinen Weinbaugemeinde kann die Feuerwehr zum Gefahrstoffunfall mit Menschenrettung im Weinkeller gerufen werde.

Im Gerätehaus unserer Stützpunktfeuerwehr in Wallhausen fand am gestrigen Samstag der erste Block der Grundausbildung Teil 2 auf Verbandsgemeindeebene mit dem Themenbereich „Gefahrstoffeinsatz“ statt.

Jede Feuerwehr kann im Einsatzfall als erste Einheit am Einsatzort eintreffen. Dann muss jede Einsatzkraft wissen, was zu tun und zu beachten ist. Die Einsatzgrundsätze beim Gefahrstoffeinsatz, das Gefahrstoffkonzept Rheinland-Pfalz und die GAMS-Regel (Gefahr erkennen, Absichern, Menschenrettung durchführen, Spezialkräfte nachfordern) waren nur einige der theoretischen Ausbildungsinhalte, die von den Ausbildern Peter Kurz, Rainer Kurz und Patrick Webler vermittelt wurden.

Im praktischen Teil der kurzweiligen Ausbildung stellten die drei Führungskräfte der Gefahrstoffstaffel der VG Rüdesheim den in Wallhausen stationierten Gerätewagen-Messtechnik vor. Die Gefahrstoffstaffel rückt mit dem GW-Mess grundsätzlich ab der Alarmstufe G2 (z.B. Gasgeruch) aus und kann mit dem mitgeführten Equipment im Kofferaufbau des VW Crafter nicht nur Probeentnahmen in Gewässern durchführen, sondern beispielsweise durch Messungen der Luft eventuelle Schadstoffe bei Großbränden nachweisen.

Eines der Highlights des Ausbildungstages war sicherlich die Vorstellung des Körperschutzanzugs der Form 3, auch als Chemikalienschutzanzug bekannt. Die 24 Aktiven konnten hautnah in die Arbeit der Gefahrstoffstaffel hereinschnuppern und bekamen von den erfahrenen Ausbildern umfassendes Wissen im Bereich des Gefahrstoffeinsatzes vermittelt. Für die Verpflegung sorgte die Feuerwehr Wallhausen, die Kosten hierfür übernahm die VG Rüdesheim.

Ein ungewohnter Anblick nach drei Jahren der Corona-Enthaltsamkeit bei Aus- und Fortbildung bot sich auch in Rüdesheim: 24 Teilnehmerinnen und Teilnehmer lauschten am Samstagvormittag im Schulungsraum des Feuerwehrgerätehauses den Ausführungen von Kreisausbilder Steffen Zorn zum Thema „Rechte und Pflichten des Feuerwehrangehörigen“. An den nächsten vier Samstagen werden die Feuerwehrleute aus dem gesamten Kreisgebiet vom Rüdesheimer Ausbilderteam zur Truppführerinnen und Truppführern ausgebildet. Mit dieser Qualifikation dürfen die Probanden nach erfolgreich bestandener Lernerfolgskontrolle einen taktischen Trupp im Einsatz führen. Wir wünschen viel Erfolg und Spaß bei der Ausbildung.

COBRA 4: Was sich nach wilden Verfolgungsjagdszenen und explodierenden Autos nach hanebüchenen Crashs im Unterhaltungsfernsehen anhört, ist in der Feuerwehrwirklichkeit die Softwareanwendung, mit der die Integrierte Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst in Bad Kreuznach unter anderem die Erstalarmierung der Feuerwehren durchführt. Die Feuerwehreinsatzzentralen nutzen COBRA 4 ebenfalls, um den Einsatz nach Übernahme zu Einsatzbeginn rechtssicher zu dokumentieren und auch Nachalarmierungen vorzunehmen.

Das FEZ-Team nutzte den gestrigen Samstag, um die Anwendung des webbasierten Programms ausführlich zu üben. Ausbilder André Weber von der Feuerwehreinsatzzentrale Bad Kreuznach vermittelte dem Team um Hans-Peter Fülöp wissenswerte Kniffs und Tricks, die die Handhabung von COBRA 4 im täglichen Einsatzbetrieb vereinfachen und den schnellen Einsatzbetrieb ermöglichen.

Vielen Dank an alle Ausbilder und Teilnehmenden, die ihre Freizeit am Wochenende in den Dienst der Allgemeinheit stellen, damit sich die Bürgerinnen und Bürgern wieder ein Stück sicherer fühlen können.

Text: Rouven Ginz, Pressesprecher Freiwillige Feuerwehr VG Rüdesheim

Bilder: Freiwillige Feuerwehr VG Rüdesheim

Fachbereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit