Übung: Geschicklichkeitsfahren der Spabrücker Maschinisten

7,20 Meter Länge, 2,50 Meter Breite, 3,20 Meter Höhe und gut 12 Tonnen schwer – das sind die Eckdaten des Tanklöschfahrzeugs der Stützpunktfeuerwehr Spabrücken. Wenn der Funkmeldeempfänger piept und die Aktiven in den Einsatz ruft, eilen sechs Einsatzkräfte mit dem „Erstangreifer“ für die Brandbekämpfung und technische Hilfeleistung auf einem Mercedes-Benz-Chassis zum Einsatzort. Die Anfahrt zur Einsatzstelle kann für den Maschinisten, der den Lkw mitsamt Mannschaft steuert, hohen Stress bedeuten: Unter Zeitdruck muss der Koloss mit Blaulicht und Martinshorn durch enge Ortskerne und mangelhafte Rettungsgassen rangiert werden. Überforderte Autofahrer bremsen ihr Fahrzeug nicht selten unvermittelt bis zum Stillstand ab, wenn sich von hinten ein Fahrzeug mit Sondersignal nähert. Falsch geparkte Autos beenden oftmals den Weg der Feuerwehr, bevor die Einsatzstelle erreicht werden konnte. Voll bepackt mit den schweren Ausrüstungsgegenständen geht es für die Feuerwehrleute dann nur zu Fuß weiter.

Die Führerscheinprüfung für das Führen von Lastkraftwagen zu bestehen, ist grundsätzlich kein allzu großes Ding. Die Herausforderung beginnt dann, wenn es mit dem Tanklöschfahrzeug oder dem Mehrzweckfahrzeug für die technische Hilfe eng wird und eine Weiterfahrt unmöglich erscheint. Regelmäßige Bewegungs- und Übungsfahrten mit den Lkw sind daher unbedingt erforderlich, um die nötige Fahrpraxis zu erhalten und die Fahrzeuge sicher zu chauffieren.

Die Feuerwehrkameraden Peter Jörg, stellvertretender Wehrführer der Feuerwehr Spabrücken, und Dirk Biedenbender, Drittplatzierter beim Geschicklichkeitsfahren des Kreisfeuerwehrverbandes Bad Kreuznach am 27. Mai 2017, hatten sich für die Ausbildung am vergangenen Dienstag daher etwas ganz Besonderes einfallen lassen und veranstalteten einen Geschicklichkeitswettbewerb im sicheren Umgang mit den beiden Großfahrzeugen der Spabrücker Wehr.

Hierfür wurden zwei verschiedene Parcourstrecken aufgebaut. Auf der ersten Geschicklichkeitsstrecke galt es, eine schmale Gasse, die aus Schläuchen, Pylonen und Schlauchbrücken gebildet wurde, innerhalb einer vorgegebenen Zeit ohne Korrektur von Fahrfehlern anzufahren. Strafpunkte gab es für das Überfahren der seitlichen Schlauchmarkierung oder bei Abstandsüberschreitung am Ende der Strecke. Die zweite Prüfungsfahrt sah das Zurücksetzen des Feuerwehrfahrzeugs vor. Erschwert wurde die Übung dadurch, dass die Rückwärtsfahrt ohne Nutzung der Rückspiegel und nur mit Hilfe eines Einweisers erfolgen durfte. Dabei mussten die Probanden rückwärts in eine Parktasche einparken und so nahe wie möglich an einem Hindernis anhalten.

Das Geschicklichkeitsfahren gewann Feuerwehrkamerad Marcel Reinelt, der im Anschluss von Peter Jörg standesgemäß mit einer goldenen Krone eines Fastfood-Riesen gekrönt wurde. Wehrführer Heiko Zuck war vom Geschicklichkeitswettbewerb begeistert, da sie eine in sehr sinnvolle Übung für das Fahrgeschick sei und die Kommunikation zwischen Maschinist und Einweiser fördere. Heiko Zuck dankte Dirk Biedenbender und Peter Jörg für die Ausrichtung der nicht alltäglichen Feuerwehrübung.

Text: Rouven Ginz, Wehrleiter-Stellvertreter

Bilder: Feuerwehr Spabrücken

Fachbereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit