Brandschutzerziehung in der Rüdesheimer Kindertagesstätte
In der Kindertagesstätte in der 2.800 Einwohnergemeinde Rüdesheim besuchen rund 120 Kinder von null bis sechs Jahren die sechs Gruppen, teilweise sogar ganztätig. In der vergangenen Woche stand die Brandschutzerziehung an zwei Tagen auf dem Wochenplan der Kinder. Erstmals dabei waren bei der alljährlichen Brandschutzerziehung auch die jüngeren Kindergartenkinder. „Es ist uns wichtig, dass wir mit der Brandschutzerziehung als Bestandteil der frühkindlichen Erziehung in den Kindertagestätten der VG Rüdesheim, nicht nur die Vorschulkinder, sondern auch die jüngeren Kids für die Gefahren bei Bränden sensibilisieren möchten.“ Ein Team von acht Brandschutzerzieherinnen und Brandschutzerziehern besucht die Kindergärten regelmäßig und vermittelt den Vorschulkindern das notwendige Wissen über das richtige Verhalten in einem Brandfall. Zudem stehen die Brandschutzerzieher den Erzieherinnen und Erziehern sowie den Lehrkräften der Grundschulen beim Thema „Brandschutz“ beratend zur Seite.
Los ging es am Donnerstag mit dem Besuch des Rüdesheimer Feuerwehrstützpunktes. Brandschutzerzieher Joachim Werle von der Feuerwehr Rüdesheim begrüßte die Vorschulkinder und ihre beiden Erzieherinnen am frühen Vormittag und stellte ihnen gleich die verschiedenen Räume des Gerätehauses vor. In der Umkleide durften sich mutige Kids mit einer Einsatzuniform und einem Helm ausrüsten, was für strahlende Kinderaugen sorgte. Das Highlight war die Vorstellung der Einsatzfahrzeuge. Fehlen durfte selbstverständlich nicht das Probesitzen im Mannschaftraum des Löschgruppenfahrzeugs, bei dem sich die Kids wie richtige Feuerwehrleute fühlten. Natürlich erklärte Joachim Werle auch, dass die Telefonnummer 112 die erste Wahl bei einem Brand ist und welche Angaben die Kids der Leitstelle im Notfall mitteilen müssen, wenn es bei ihnen zu Hause brennt. Der erfahrene Brandschutzerzieher zeigte auch, wie die Kinder das Kinderzimmer bei einem Feuer am schnellsten und sichersten verlassen.
Am Freitag besuchte dann Joachim Werle gemeinsam mit den Kameraden Maik Pleines und Rouven Ginz die Kindertagesstätte. Die Kinder klebten Joachim Werle sprichwörtlich an den Lippen, als er ihnen kindgerecht und einprägsam die Gefährlichkeit des giftigen Brandrauchs bei einem Zimmerbrand erklärte. Aufmerksam und gespannt zugleich verfolgten die Kids und ihre Erzieherinnen, wie sich der „normale“ Feuerwehrmann Maik in einen Atemschutzgeräteträger mit der Einsatzuniform, dem Atemschutzgerät auf dem Rücken und der schwarzen Maske auf dem Gesicht verwandelte. Für die Brandschutzerzieher ist es ganz wichtig, dass die Kinder Vertrauen in die Feuerwehrfrauen und -männer mit den Atemschutzgeräten bekommen, damit im hoffentlich nie eintretenden Ernstfall eine schnelle Rettung durch die Feuerwehr erfolgen kann.
Bei der anschließenden Brandschutzübung wurde ein Brand im Dachgeschoss der Kita angenommen. Ein Atemschutztrupp vom LF 16/12 „rettete“ zwei der vermissten Kinder und eine Erzieherin aus dem Gebäude. Hauptsächlich ging es auch darum, den Alarmplan im Kindergarten zu testen. Nach Auslösung des Alarms verließen alle Kinder gemeinsam mit ihren Erzieherinnen das Gebäude und sammelten sich auf dem Freigelände. Hier konnten die Schützlinge durchgezählt und auf Vollzähligkeit überprüft werden. Nach der erfolgreichen Rettung der beiden Kids und der Erzieherin gab es zur Freude der begeisterten Kinder noch eine Demonstration der Löschkanone des Tanklöschfahrzeugs.
Text: Rouven Ginz, stellvertretender Wehrleiter
Bilder: Feuerwehr Rüdesheim (8), Kita Rüdesheim (1)