Die 1.350 Einwohnergemeinde Hüffelsheim ist über die Landesstraßen 236 und 108 gut an die überregionalen Verkehrswege angebunden. Beide Straßen sind vielbefahrene Strecken und kreuzen sich östlich der Ortslage. Vor knapp zehn Jahren wurde die Verkehrsführung im Kreuzungsbereich von L 236 und L 108 ausgebaut und ein Tempolimit von 70 Stundenkilometern eingeführt. Auch in Richtung Waldböckelheim wurde der Fahrbahnbelag erneuert. Trotzdem ereignen sich immer wieder Verkehrsunfälle rund um Hüffelsheim.
Sind die Insassen nach dem Unfall im Fahrzeug eingeschlossen oder eingeklemmt, kommt die Feuerwehr zum Einsatz. Dann wird neben der örtlichen Wehr auch der zuständige Stützpunkt aus Rüdesheim mit hydraulischen Rettungsgeräten alarmiert. Damit die Zusammenarbeit im Einsatzfall reibungslos funktioniert, üben die beiden Wehren seit vielen Jahren eng zusammen. In diesem Jahr lautete das Alarmstichwort für die Hüffelsheimer Wehrfrauen und -männer bereits zweimal „Verkehrsunfall, Person eingeklemmt“.
In zwei Ausbildungseinheiten haben sich die Aktiven um Wehrführer Markus Wohlleben und seinen Stellvertreter Christopher Keiper nun mit der technischen Unfallhilfe befasst. Ausbilder Alexander Roßkopf, Gruppenführer der Hüffelsheimer Wehr und im wahren Leben als Berufsfeuerwehrmann bei der Feuerwehr in Rüsselheim am Main tätig, führte die Ausbildungseinheiten durch.
Welche Aufgaben kann die örtliche Wehr bis zum Eintreffen des Stützpunktes bereits übernehmen? Mit welchen Einsatzmitteln des TSF-W sind Maßnahmen am Unfallfahrzeug durchführbar? Wie wird eine Unfallstelle richtig und vollständig erkundet? Diese und weitere Fragen wurden in der ersten Ausbildungseinheit im Feuerwehrgerätehaus Hüffelsheim behandelt und beantwortet. Dabei ging es auch um die Fahrzeugstabilisierung, Glas-, Airbag- und Batteriemanagement, die Absicherung der Einsatzstelle und um das Handling von Rettungsschere und Spreizer. Der Aufbau einer Geräteablage komplettierte den Übungsabend.
Der praktische Umgang mit den hydraulischen Rettungsgeräten und der Säbelsäge war Lernziel des zweiten Ausbildungsabends. Hierfür nutzten die Hüffelsheimer den Rüstwagen der Rüdesheimer Kameraden. An einem altersschwachen Volvo 460 übten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter Anleitung von Alex Roßkopf das Szenario „Eingeklemmte Person“. Zur Entklemmung des Patienten wurde unter anderem eine große Seitenöffnung auf der Fahrerseite des Viertürers geschaffen und das Dach geöffnet.
Mit dem vermittelten Wissen und der praktischen Übung sind die Hüffelsheimer Kameradinnen und Kameraden gut gerüstet für kommende Einsätze bei schweren Verkehrsunfällen.
Text: Rouven Ginz, stellvertretender Wehrleiter
Bilder: Feuerwehr Hüffelsheim