Grundausbildung Teil 2 in Wallhausen: Angehende Einsatzkräfte lernen die Maßnahmen der Feuerwehr im Gefahrstoffeinsatz kennen

Das erste Quartal 2024 ist vorüber und unsere 31 Feuerwehreinheiten wurden bereits zu 55 Einsätzen alarmiert. Ungewöhnlich hoch war dabei die Anzahl an Zimmer-, Wohnungs- und Gebäudebränden, sowohl in unserer VG Rüdesheim als auch in allen anderen Städten und Verbandsgemeinden des Landkreises. Bei sieben Bränden in Gebäuden in der VG Rüdesheim und in der Stadt Bad Kreuznach im Rahmen der nachbarschaftlichen Löschhilfe retteten unsere Einsatzkräfte Menschenleben und bekämpften ausgedehnte Brände. Damit die Einsätze routiniert und zügig ablaufen, ist regelmäßige Ausbildung unabdingbar.

Jeweils zum Ende eines Quartals findet an den Standorten der Stützpunktfeuerwehren die Grundausbildung Teil 2 für die gesamte VG-Feuerwehr statt. Die erste GA 2 beschäftigte sich am Standort Wallhausen mit den Maßnahmen der Feuerwehr im Gefahrstoffeinsatz, zu dem Jörn Trautmann, stellvertretender Wehrleiter, und Peter Kurz, Leiter der Gefahrstoffstaffel (GSS) der VG Rüdesheim 26 junge Feuerwehrleute im Feuerwehrgerätehaus in Wallhausen begrüßen konnten. Erfreulicherweise fanden sich darunter auch viele Feuerwehranwärterinnen, die unsere Feuerwehren künftig verstärken werden.

GAMS – Gefahren erkennen! Absichern der Einsatzstelle! Menschenrettung unter Eigenschutz durchführen! Spezialkräfte nachfordern! Diese Grundregel sollte jeder Feuerwehrangehörige bei Einsätzen in Verbindung mit gefährlichen Stoffen beherrschen.

Im theoretischen Teil der ganztägigen Ausbildung stellte Peter Kurz die ersten Maßnahmen der örtlichen Einsatzkräfte und die Ergänzungsmaßnahmen im Gefahrstoffeinsatz vor, zu denen auch die Grobdekontamination von Personen gehört. Bei Gefahrstoffeinsätzen werden je nach Alarmstichwort die örtliche Einheit, die zugeordnete Stützpunktfeuerwehr mit GAMS+-Ausstattung, die Gefahrstoffstaffel mit dem Gerätewagen-Messtechnik (GW-Mess) sowie eines der Tanklöschfahrzeuge mit Grobdekontaminationsausrüstung aus Bockenau oder Rüdesheim alarmiert. Die Spezialkräfte für die Ergänzungsmaßnahmen stellt der dezentral im Landkreis stationierte Gefahrstoffzug (GSZ).

Nach dem Frühstück, welches wie das Mittagessen von Aktiven der Feuerwehr Wallhausen um Wehrführer Jens Gellweiler serviert wurde, ging es in die Praxis. Rainer Kurz, stellvertretender Leiter der Gefahrstoffstaffel stellte den interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern den GW-Mess mit seiner umfangreichen Mess- und Nachweisausstattung vor. Das Fahrzeug mit dem Funkrufnamen „Florian Rüdesheim 25/53-1“ ist am Standort der Stützpunktfeuerwehr Wallhausen stationiert und wird von speziell ausgebildeten Kräften aus den umliegenden Gemeinden auch überörtlich im Landkreis Bad Kreuznach und darüber hinaus in den Einsatz gebracht.

Gruppenführer und Ausbilder Patrick Webler stellte an der Station „Messtechnik“ sehr anschaulich und leicht verständlich die Möglichkeiten vor, mit denen die Besatzung des GW-Mess die Einsatzleitung vor Ort unterstützen kann, also quasi mit Maßnahmen rund ums Messen und Dokumentieren. Er erläuterte den überwiegend jungen Aktiven, wie die GSS Stoffinformationen ermittelt und recherchiert, welches Medium wie gemessen werden kann und zeigte auch die Mess- und Warngeräte, die auf dem GW-Mess, aber auch in allen örtlichen Einheiten vorhanden sind (CO-Warngerät). Sehr spannend: Mit realen Messübungen an einigen Proben, die die GSS vorhält, untermauerte der erfahrene Gefahrstoffausbilder die Lehrinhalte.

Wenn wir zu einem Gefahrstoffeinsatz alarmiert werden, ist im schlimmsten Fall davon auszugehen, dass irgendeine „Sauerei“, also ein gefährlicher Stoff ausgetreten ist oder auszutreten droht. Hier könnte die persönliche Schutzausrüstung nicht ausreichend sein und muss durch Sonderschutzausrüstung im ABC-Einsatz ergänzt werden. Peter Kurz stellte die verschiedenen Sonderschutzausrüstungen vor, die wir in der VG vorhalten und solche, die ergänzend vom GSZ kommt. Einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die bereits zu Atemschutzgeräteträgern ausgebildet wurden, konnten dabei auch mal in einen Chemikalienschutzanzug reinschlüpfen.

Am Ende des Ausbildungstages freute sich Peter Kurz über die überwiegend interessierte und aktive Teilnahme der Feuerwehrangehörigen und dankte seinen beiden Ausbildern Patrick Webler und Rainer Kurz sowie der Wallhäuser Wehr um Jens Gellweiler für die Organisation und Unterstützung.

Text: Rouven Ginz, Wehrleiter-Stellvertreter Freiw. Feuerwehr VG Rüdesheim

Bilder: Jens Gellweiler, Freiwillige Feuerwehr Wallhausen

Fachbereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit