Die regelmäßige Aus- und Fortbildung der Feuerwehrangehörigen regelt die rheinland-pfälzische Feuerwehrverordnung, kurz FwVO. So sieht die FwVO in § 9 Abs. 2 vor, dass sich die Art und der Umfang der Ausbildung nach den Aufgaben der Facheinheit, in der die oder der Feuerwehrangehörige tätig ist, und nach der Funktion richtet, die sie oder er wahrnimmt.
Jeder Feuerwehrangehörige soll unabhängig von lehrgangsmäßigen Ausbildungen im Jahr mindestens 40 Stunden Ausbildungsdienst leisten. Mit 40 Stunden sind dabei jeweils 45 Minuten gemeint. Macht also rund 30 volle Stunden Ausbildung, die in den örtlichen Feuerwehreinheiten in jedem Jahr durchzuführen sind. Und da Übung bekanntlich den Meister macht und der sein Handwerk nur versteht, wenn regelmäßig geübt wird, sind die Aus- und Fortbildungen bei den Feuerwehren das A und O für den Einsatzerfolg.
So trainierten in der vergangenen Woche die Feuerwehren aus Dalberg und Wallhausen den Ernstfall bei einem angenommenen Gebäudebrand mit Menschenrettung. Zahlreiche Dalberger Bürgerinnen und Bürger wohnten der Objektübung als Zaungäste bei. Als Übungsobjekt diente ein Anwesen mit Wohnhaus und Stall in der Dalberger Ortsmitte, welches in wenigen Wochen dem Abrissbagger zum Opfer fallen wird. Christoph Krieg, Wehrführer der Feuerwehreinheit Dalberg, und Jens Gellweiler, Wehrführer der Feuerwehreinheit Wallhausen, hatten folgendes Szenario vorbereitet:
In dem Wohnhaus war es zu einem Brand mit starker Rauchentwicklung gekommen. Drei Bewohner konnten das Haus nicht mehr rechtzeitig verlassen und galten als vermisst.
Die Einsatzkräfte aus Dalberg erreichten die Einsatzstelle zuerst und begannen nach der Erkundung mit dem Aufbau einer Wasserversorgung über Tauchpumpen aus offenem Gewässer. Parallel dazu wurde der Innenhof ausgeleuchtet.
Kurz darauf traf die Stützpunktfeuerwehr aus dem benachbarten Wallhausen an der Übungsörtlichkeit ein. Mit dabei war auch Zugführer Thomas Thilmann, der die Einsatzleitung übernahm. Vier Mann vom Löschgruppenfahrzeug LF 8/6 Wallhausen rüsteten sich mit Atemschutzgeräten aus und drangen über das Treppenhaus und über eine Steckleiter in das Gebäude zur Menschenrettung ein. Eine Person wurde im Obergeschoss entdeckt, eine weitere war im Badezimmer eingeschlossen. Zur Rettung der Personen mussten jeweils die Türen aufgebrochen werden. Im ebenfalls stark verrauchten Stallgebäude wurde eine weitere Person gefunden und gerettet.
Das entnommene Löschwasser wurde in einen Faltbehälter gepumpt und von dort aus an das LF 8/6 Wallhausen weitergeleitet. Zur Entrauchung des Brandobjektes wurde ein Drucklüfter eingesetzt.
In der gemeinsamen Übungsnachbesprechung waren die Organisatoren und Einsatzleiter Thomas Thilmann mit den durchgeführten Maßnahmen sehr zufrieden. Weitere Übungen an diesem Objekt sind in der nächsten Zeit geplant.