Datum: 10. März 2019 um 14:30 Uhr
Alarmierungsart: Funkmeldeempfänger, GroupAlarm, mündlich, Sirene
Einsatzart: TH1
Einsatzort: VG-Gebiet
Einsatzleiter: WL und WLST 1 VG Rüdesheim
Einheiten und Fahrzeuge:
- Feuerwehr Allenfeld: FW Allenfeld TSF
- Feuerwehr Argenschwang: FW Argenschwang TSF
- Feuerwehr Boos: FW Boos MTF, FW Boos TSF
- Feuerwehr Burgsponheim: FW Burgsponheim KLF
- Feuerwehr Duchroth: FW Duchroth KTLF, FW Duchroth MTF
- Feuerwehr Gutenberg: FW Gutenberg MTF, FW Gutenberg TSF-W
- Feuerwehr Mandel: FW Mandel TSF
- Feuerwehr Münchwald: FW Münchwald TSF
- Feuerwehr Niederhausen: FW Niederhausen TSF-W
- Feuerwehr Rüdesheim: FW Rüdesheim LF 16/12, FW Rüdesheim MTF 1, FW Rüdesheim RW 1
- Feuerwehr Sommerloch: FW Sommerloch TSF-W
- Feuerwehr Traisen: FW Traisen MTF, FW Traisen TSF-W
- Feuerwehr Waldböckelheim: FW Waldböckelheim MTF, FW Waldböckelheim MZF 3-TH
- Feuerwehr Wallhausen: FW Wallhausen LF 8/6, FW Wallhausen MTF
- Feuerwehr Winterbach: FW Winterbach KTLF, FW Winterbach MTF
- FEZ Rüdesheim, FW Hargesheim KTLF, FW Hargesheim MTF, FW Roxheim TSF-W, FW Rüdesheim MTF 2, FW Spabrücken, FW Waldböckelheim LF 8/6, WL VG Rüdesheim KdoW, WLST 1 VG Rüdesheim mit Privat-Pkw, WLST 2 mit MTF
Weitere Kräfte: Energieversorger, Polizei Bad Kreuznach, Rettungsdienst
Einsatzbericht:
Mehr als sieben Stunden waren über 120 Einsatzkräfte zahlreicher Feuerwehreinheiten unserer Verbandsgemeinde am Sonntag im Einsatz. Zu 35 sturmbedingten Einsätzen und einer Notfalltüröffnung wurden die Feuerwehren in der VG Rüdesheim seit dem frühen Sonntagnachmittag alarmiert. Das Sturmtief „Eberhard“ fegte seit dem Vormittag mit stürmischen Böen über das Gebiet der Verbandsgemeinde. Um die Mittagszeit wurde die Wetterwarnung vor stürmischen Böen dann auf eine Unwetterwarnung vor orkanartigen Böen heraufgestuft.
Gegen 14.30 Uhr ging der erste Notruf bei der Feuerwehreinsatzzentrale Rüdesheim über umgestürzte Bäume zwischen Wallhausen und Dalberg sowie zwischen Wallhausen und Sommerloch ein. Die Feuerwehr Wallhausen räumte die Fahrbahnen wieder frei. Danach gingen die Notrufe teilweise im Minutentakt ein.
In Rüdesheim beschädigte der Sturm in der Schulstraße das Dach eines Wohnhausanbaus. Die Feuerwehr sicherte die losgerissenen Dachplatten. Eine abgeknickte Baumkrone drohte auf die Schulstraße zu stürzen und wurde abgesägt. In der Industriestraße fiel eine komplette Baustellenabsicherung um und musste wieder aufgestellt werden. In der Kurt-Schumacher-Straße fielen Ziegel von einem Vordach. Von der Terrassenüberdachung eines Wohnhauses im Wiesengrunde riss „Eberhard“ Teile der Plexiglasplatten ab und wehte sie auf die Straße. Glück hatte ein Autofahrer, der sei Fahrzeug grade in einer Parkbucht abgestellt hatte und ausgestiegen war. Die Platten verfehlten sein Fahrzeug nur knapp. Die restlichen Dachplatten wurden von der Feuerwehr mit Spanngurten gesichert. An einem Gebäude in der Rüdesheimer Nahestraße lösten sich durch den Sturm die Ortgangziegeln an einer Giebelseite.
In Hargesheim rückte die Feuerwehr Hargesheim-Roxheim aus, um ein umgestürztes Gartenhaus zu sichern, das auch mehrere Fahrzeuge beschädigte. In Roxheim stürzten Bäume in der Bergstraße, Obere Kirchstraße und in der Bachstraße um. Hier sperrte die Feuerwehr die Straßen teilweise ab, um eine Gefährdung für die Bevölkerung auszuschließen.
In Waldböckelheim sorgten heruntergestürzte Dachziegel in der Straße „Im Vogelsang“ für eine Gefahr für Fußgänger. Sie musste ebenso gesperrt werden wie der Burgweg Ecke Kirchblick wegen eines umgestürzten Baumes. Am Gasthaus Leo’s Ruh musste ein Baum von der Fahrbahn beseitigt werden und im neuen Gewerbegebiet wurden Bauzäune umgerissen.
Die Landesstraße 235 am Ortsausgang von Niederhausen in Richtung Oberhausen an der Nahe war ebenfalls durch zwei umgestürzte Bäume blockiert, die von der örtlichen Wehr kurzerhand beseitigt wurden. In Mandel stürzten Bäume auf drei Privatgrundstücken um, hier musste die Feuerwehr aber nicht tätig werden, da die Eigentümer die Bäume selbst beseitigten.
Zwischen Argenschwang und Allenfeld entfernten die Wehren der beiden Gemeinden einen Baum von der L 238. Auch im Bereich Münchwald erforderten umgestürzte Bäume auf den Landesstraßen 230 und 239 den Einsatz der örtlichen Wehr.
Der wohl größte Schaden entstand gegen 16 Uhr in Winterbach. Dort ließ eine kräftige Böe einen Baum auf die Stromleitung fallen. Dadurch wurden drei Dachoberständer von Wohnhäusern schwer beschädigt. Die Feuerwehr Winterbach sicherte die Einsatzstelle ab. Der Energieversorger Westnetz wurde verständigt. Parallel dazu sorgten umgestürzte Bäume auf der L 108 in Richtung Tiefenbach für einen Einsatz der Winterbacher Wehr. Im Bereich des Waldorfkindergartens auf dem Rotenfels in Traisen riss ein Baum die Telefonleitung ab. Auf dem Radweg zwischen Burgsponheim und Bockenau entfernten die Burgsponheimer Kameraden ebenfalls einen Baum. Zudem sorgte der Sturm in Spabrücken und Rüdesheim ab dem Nachmittag zeitweise für Stromausfall. Die Gerätehäuser waren in dieser Zeit einsatzbereit besetzt.
In Boos an der Nahe stürzten mehrere Bäume im Wochenendhausgebiet auf die Zufahrtstraße. Die Booser Wehr rückte gegen 18.30 Uhr aus und beseitigte die Verkehrshindernisse. In der Duchrother Naheweinstraße flogen kurz darauf mehrere Dachziegel eines Hausdaches auf die Straße. Die Feuerwehr beseitigte die Gefahrenquelle.
Gegen 19.20 Uhr rückte die Winterbacher Wehr erneut aus, um einen umgestürzten Baum im Ortsteil Kreershäuschen von der Straße zu räumen. Aufgrund eines Stromausfalls in der Ortslage Winterbach blieb das Feuerwehrgerätehaus in Winterbach bis zur Wiederherstellung der Stromversorgung besetzt.
Ein absturzgefährdeter Dachkennel drohte gegen 19.50 in der Gutenberger Hauptstraße abzustürzen. Die Feuerwehr Gutenberg sicherte die Dachrinne und wendete die Gefahr ab.
Um halb neun am Abend gab es dann einen erneuten Alarm für die Einheiten Sommerloch und Rüdesheim. Dieses Mal allerdings nicht aufgrund des Unwetters, sondern zur Notfalltüröffnung. Rettungsdienst und Polizei hatten die Feuerwehr zur Öffnung einer Wohnung in Sommerloch bei einem medizinischen Notfall angefordert. Glücklicherweise ging es der angeblichen Patientin gut.
Zur Abarbeitung der Einsätze in der VG Rüdesheim befanden sich über 120 Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner zwischen 14.30 Uhr und 21 Uhr im Einsatz.