„Bianca“ hat den Soonwald fest im Griff: Ergiebiger Schneefall sorgt für gesperrte Straßen, umgestürzte Bäume und verständnislose Autofahrer

Datum: 27. Februar 2020 um 16:33 Uhr
Alarmierungsart: Funkmeldeempfänger, GroupAlarm, Sirene
Einsatzart: Unwettereinsatz U1
Einsatzort: Ortslagen im VG-Gebiet
Einsatzleiter: Wehrleiter-Stellvertreter 2 VG Rüdesheim
Einheiten und Fahrzeuge:

  • Feuerwehr Allenfeld: FW Allenfeld TSF
  • Feuerwehr Argenschwang: FW Argenschwang TSF
  • Feuerwehr Bockenau: FW Bockenau LF 8/6, FW Bockenau MTF, FW Bockenau TLF 24/50
  • Feuerwehr Burgsponheim: FW Burgsponheim KLF
  • Feuerwehr Dalberg: FW Dalberg TSF
  • Feuerwehr Gebroth: FW Gebroth TSF
  • Feuerwehr Mandel: FW Mandel MTF, FW Mandel TSF
  • Feuerwehr Münchwald: FW Münchwald TSF
  • Feuerwehr Rüdesheim: FW Rüdesheim MTF 1
  • Feuerwehr Spabrücken-Hergenfeld: FW Hergenfeld MTF, FW Hergenfeld TSF, FW Spabrücken MTF, FW Spabrücken MZF 3-TH, FW Spabrücken TLF 16/25
  • Feuerwehr Spall: FW Spall KLF
  • Feuerwehr Waldböckelheim: FW Waldböckelheim MZF 3-TH
  • Feuerwehr Wallhausen: FW Wallhausen LF 8/6, FW Wallhausen MTF
  • Feuerwehr Winterbach: FW Winterbach KTLF, FW Winterbach MTF
  • FEZ Rüdesheim
  • Führungsstaffel VG Rüdesheim: FüSt VG Rüdesheim ELW 1
  • Wehrleitung VG Rüdesheim
  • FEZ Rüdesheim
Weitere Kräfte: Landwirt, Straßenmeisterei Bad Kreuznach, Straßenmeisterei Bad Sobernheim


Einsatzbericht:

Der Winter 2020 kann es doch noch. Das Sturmtief namens Bianca brachte am Donnerstagnachmittag in den Höhenlagen des Soonwaldes rund um Spabrücken gute 15 Zentimeter Schnee und selbst im deutlich flacheren Gebiet rund um Rüdesheim und Hargesheim hatte die Abgesandte von Frau Holle rund 7 Zentimeter der weißen Pracht im Gepäck. Für die Kinder gab es in diesem feucht-mild-stürmischen Winter bestimmt nichts Schöneres, als endlich den Schlitten auszupacken. Für die Autofahrer gab es ab dem frühen Donnerstagnachmittag allerdings große Probleme im Straßenverkehr. Zusätzlich sorgten unzählige umgestürzte Bäume für gesperrte Straßen und Stromausfälle und stellten die Geduld eines manchen Autofahrers jäh auf die Probe.

„Unsere Feuerwehren waren seit dem späten Nachmittag rund 40 Mal im Einsatz. Besonders betroffen von den Schneefällen war der komplette Soonwaldbereich von Wallhausen über Spabrücken bis Bockenau, wo es zahlreiche umgestürzte Bäume gab“, teilte der stellvertretende VG-Wehrleiter und Einsatzleiter Jörn Trautmann am späten Donnerstagabend mit.

Der erste Alarm wurde gegen 16.30 Uhr ausgelöst. Zwischen Gebroth und Münchwald war ein Baum in eine Stromleitung gestürzt. Aufgrund der winterlichen Straßenverhältnisse gestaltete sich die Anfahrt zu dieser und den folgenden Einsatzstellen oft schwierig. Von da an gingen die Alarmmeldungen teilweise im Minutentakt bei der Feuerwehreinsatzzentrale in Rüdesheim ein. Neben den Landesstraßen 108, 230 und 239 waren auch viele Kreisstraßen und Ortsdurchfahrten zeitweise unpassierbar. Die Aufgaben beschränkten sich nicht nur auf die Sperrung blockierter Fahrbahnen. Um Rettungswege zu den Ortschaften freizuhalten, wurden die Straßen von umgestürzten Bäumen befreit. Mancherorts waren auch Stromleitungen durch umgestürzte Bäume beschädigt worden. Zwischen Spabrücken und Münchwald stürzte am Abend ein Baum auf einen Kombi. Die Fahrerin blieb bis auf einen Schock glücklicherweise unverletzt. Kräfte der Spabrücker und Spaller Wehr sägten den Baum klein.

Im Feuerwehrhaus in Bockenau waren bis zum frühen Abend rund 25 Autofahrer „gestrandet“, die ihre Fahrt in Richtung Winterburg wegen der winterlichen Straßenverhältnisse nicht mehr fortsetzen konnten. Die Bockenauer Kameradinnen und Kameraden versorgten die Fahrer während der Wartezeit. Zwischen Winterbach und Winterburg konnte die Winterbacher Wehr nur mit Hilfe eines Radladers einer Baufirma zum Einsatzort gelangen, um einen Baum von der Straße zu räumen.

Auf der Landesstraße 239 waren die Wehren aus Wallhausen, Dalberg und Argenschwang mehrfach im Einsatz, um Bäume von der Fahrbahn zu räumen. Die Kreisstraße 40 zwischen Dalberg und Spabrücken musste über Nacht komplett gesperrt werden, da die Gefahr durch weitere umstürzende Bäume zu groß war.

Ein Lkw mit Anhänger hatte sich am Abend auf der Kreisstraße 50 zwischen dem Ortsausgang Mandel und Weinsheim festgefahren und blockierte die komplette Straße. Zwei Linienbusse konnten dadurch ihre Fahrt nicht fortsetzen. Mithilfe eines Weinsheimer Landwirts und seinem schwerem Traktor sowie den Feuerwehren aus Mandel und Rüdesheim, die die Einsatzstelle ausleuchteten und bei der Bergung halfen, konnte der Lkw samt Anhänger freigeschleppt werden.

Für Verärgerung bei den Feuerwehrangehörigen sorgten verständnislose Autofahrer, die trotz Absperrmaßnahmen versuchten, sich einen Weg durch die gesperrten Streckenabschnitte zu bahnen. Zuvor waren dieselben Fahrer von der ebenso blockierten Autobahn 61 abgefahren und versuchten ihr Glück vergeblich über die Soonwaldstraßen. Zum Dank gab es Beschimpfungen gegenüber den Feuerwehrangehörigen unserer VG, die die Straßen sicherlich nicht aus Jux und Dollerei absperrten.

In vielen Gemeinden fiel durch den Schneebruch der Strom aus, so etwa in Burgsponheim und Münchwald. Dort besetzten die örtlichen Wehren wie in den anderen betroffenen Ortschaften die Feuerwehrhäuser als Notrufannahmestelle.

In der Feuerwehreinsatzzentrale der Feuerwehr Rüdesheim koordinierten sechs Einsatzkräfte um Wehrleiter-Stellvertreter Jörn Trautmann und Wehrführer Martin Barth die Einsätze im VG-Gebiet. Gegen 23 Uhr endete der letzte Einsatz der rund 100 ausgerückten Kräfte der Feuerwehren aus Allenfeld, Argenschwang, Bockenau, Burgsponheim, Dalberg, Gebroth, Hergenfeld, Mandel, Münchwald, Rüdesheim, Spabrücken, Spall, Waldböckelheim, Wallhausen und Winterbach.

Fachbereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit