Pfählungsverletzung, offener Unterschenkelbruch und Einklemmung unter Bausäge: eine praktische Ausbildungseinheit der Stützpunktfeuerwehr Rüdesheim, die es in sich hatte

Unfälle auf Baustellen gehören für die Feuerwehren zwar nicht zum Tagesgeschäft wie Notfalltüröffnungen oder Brandmeldealarme. Werden die Einsatzkräfte zu Einsätzen nach Bauunfällen alarmiert, ist routiniertes, umsichtiges und möglicherweise auch schnelles Handeln gefragt. Ein Grund mehr, derartige Szenarien zu üben.
 
Der Rohbau von David Nessel und seiner Familie in Weinsheim bot für die gestrige praktische Ausbildung unseres Teams perfekte Übungsmöglichkeiten. Gruppenführer Knut Klein hatte daher Kontakt zum Bauherrn aufgenommen, der für eine Übung der Feuerwehr gleich Feuer und Flamme war und das künftige Heim seiner Familie gerne zur Verfügung stellte.
 
Drei Übungsszenarien hatten Knut Klein und Rouven Ginz vorbereitet. Durch einen angenommenen technischen Defekt an einem Baukran kam es zum Absturz einer Bausäge, unter der ein Arbeiter eingeklemmt wurde. Ein weiterer Bauarbeiter zog sich beim rettenden Sprung auf das Gerüst einen offenen Unterschenkelbruch zu. Zu allem Übel fiel ein anderer Kollege vom Balkon und wurde vom Bewehrungsstahl aufgespießt.
 
Die 21 angerückten Einsatzkräfte retteten alle Verletzten aus ihrer Zwangslage. Dabei kamen reichlich Feuerwehrleinen, Haltegurte, tragbare Leitern, KED-System, Schleifkorbtrage, hydraulische Rettungsschere, Hebebaum und Unterbaumaterial sowie jede Menge Man- und Womanpower zum Einsatz.
 
Die Ausbilder Knut Klein und Rouven Ginz dankten Bauherr David Nessel im Anschluss an die lehrreiche Ausbildungseinheit herzlich für die nicht alltägliche Übungsmöglichkeit.
 
Text: Rouven Ginz
Bildquelle: FW Rüdesheim
 

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