
Kaiser Karl der Fünfte wusste bereits vor 500 Jahren: „Übung macht den Meister!“. Das Sprichwort hat bis heute nichts an Bedeutung verloren. Es trifft vor allen Dingen die Aus- und Fortbildung unserer jungen Feuerwehrangehörigen auf den Punkt, weil unser Feuerwehrnachwuchs wissen muss, was im Einsatzfall zu tun und wie zu handeln ist.
Ausgiebig geübt und trainiert für den Ernstfall haben am gestrigen Samstag 27 Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner am Feuerwehrstützpunkt in Spabrücken. Anlässlich der quartalsweise stattfindenden Grundausbildung Teil 2 hatten Lehrgangsleiter Heiko Zuck und sein Ausbilderteam für die Teilnehmenden ein lehrreiches und interessantes Ausbildungsprogramm vorbereitet.
Die ureigenste Aufgabe der Feuerwehr ist neben der Menschenrettung das Löschen von Bränden. Steht der „Rote Hahn“ nachts auf dem Scheunendach oder lodert das Feuer nach den Erntearbeiten im Getreidefeld, ist ein zügiger Aufbau eines Löschangriffs essenziell wichtig. Die Ausbilder Lukas Kreer und Michael Heigert übten mit den Frauen und Männern von der Feuerwehr den Aufbau eines Löschangriffs mittels KLF, einem der Erstangreifer unserer Ortsfeuerwehren, mit und ohne Bereitstellung mit Wasserentnahme aus dem Hydranten und aus offenem Gewässer.
Häufig kommt es nicht vor, dass die Feuerwehr Löschschaum zur Brandbekämpfung einsetzen muss. Das kann aber beispielsweise bei Bränden in Industrieanlagen erforderlich sein. Der Zumischer und das Schaumrohr, Wasser, Luft und vor allen Dingen eine ausreichende Schaummittelreserve sind die notwendigen Bestandteile zur Erzeugung von Löschschaum. Die Ausbilder Dirk Zimmermann und Patrice Jaeckel erläuterten den Aufbau eines Schaumangriffs und jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer weiß nun, wie ein Löschangriff mit Schaum funktioniert.
Stufe 4 beim Waldbrand- und Graslandfeuerindex weist die Gefahrenmatrix des DWD für die nächsten Tage in unserem Einsatzgebiet aus. Ein auf trockenem Gras geparktes Auto, gepaart mit Trockenheit und Wind, oder einfach nur der fehlende gesunde Menschenverstand können brenzlige Kombinationen für Wald- und Vegetationsbrände bieten. Heiko Zuck und Felix Sander bereiteten unsere Aktiven auf Einsatzszenarien in Wald und Wiese vor. Dabei lernten die Einsatzkräfte, dass es viel sinnvoller ist, ein Feuer im Wald mit einem D-Rohr und den viel leichteren D-Schläuchen zu bekämpfen als mit den schwereren und störrischen C-Schläuchen. Mit dem Material des auf dem MZF 3 mitgeführten Rollcontainers „Waldbrand“ bauten die Probanden einen Löschangriff auf. Die fünf HLF 10 der Stützpunktwehren bieten zusätzlich die Möglichkeit, Feuerflanken abzulöschen, während das Fahrzeug fährt. Das sogenannte „Pump and Roll“-Verfahren bieten auch die beiden geländegängigen Ford Ranger mit dem Waldbrandmodul, das Sven Lorenz von der Feuerwehr Niederhausen vorstellte.
Für die Verpflegung an diesem heißen Sommertag war selbstverständlich bestens gesorgt. Das Küchenteam mit Thorsten Mathern, Ian Knepper, Markus Knepper und Till Zimmermann versorgten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einem ordentlichen Frühstück und zur Mittagspause mit leckerem Spießbraten mit Pommes.
Vielen Dank für die Übungsbereitschaft und an alle Ausbilder für ihr Engagement.
Textquelle: Rouven Ginz, Pressesprecher Freiw. Feuerwehr VG Rüdesheim
Bildquelle: Heiko Zuck


















