Mit ihrem Tag der offenen Tür am ersten Sonntag im November pflegt die freiwillige Feuerwehr in Boos an der Nahe eine lange Tradition. So ist die Mannschaft um ihren engagierten Wehrführer Rüdiger Franzmann die letzte Wehr im „Feuerwehrjahr“ der VG Rüdesheim, die gemeinsam mit ihrem Förderverein um den Vorsitzenden Sascha Wickert ihre Pforten für die knapp 400 Einwohner in der Nahegemeinde öffnet und die Bürgerinnen und Bürger zu ein paar gemütlichen Stunden ins Feuerwehrgerätehaus einlädt. Auch dieses Mal waren alle Sitzgelegenheiten um die Mittagszeit zur Freude der Wehr restlos belegt.
Zur Tradition gehört auch das köstliche Wildgulasch mit Klößen und Rotkraut, das die Wehrleute und ihre Ehefrauen und Partnerinnen, ohne die eine solche Veranstaltung kaum zu stemmen wäre, alljährlich selbst zubereiten und am vergangenen Sonntag von den zahlreichen Gästen genossen wurde.
Bevor das Gulasch aber serviert wurde, standen einige Personalien auf dem offiziellen Programm. Hierzu waren Bürgermeister Markus Lüttger und der stellvertretende Wehrleiter Rouven Ginz nach Boos gekommen, um zusammen eine Verpflichtung, vier Beförderungen und eine Ehrung von aktiven Feuerwehrkameraden vorzunehmen. Nach der kurzen Begrüßung der Gäste übergab Wehrführer Franzmann das Wort an Bürgermeister Markus Lüttger, der den Gästen stolz berichtete, dass es mittlerweile seit vier Jahren in Folge auch zur Tradition gehört, am Tag der offenen Tür in Boos bekannt geben zu dürfen, dass mit Angelina Vogt aus Weinsheim eine weitere Naheweinkönigin von der Nahe kommt.
Den Blick auf die Feuerwehren der VG Rüdesheim gerichtet, erinnerte der Bürgermeister an einen Einsatz der Booser Wehr im August, als sie zusammen mit der Stützpunktfeuerwehr aus Waldböckelheim und der benachbarten Wehr aus Oberstreit bei der Rettung eines verunglückten Zimmermannes half. Das Team der Booser Brandschützer wird künftig von Niklas Saueressig verstärkt, der in der Booser Jugendfeuerwehr groß geworden ist und vom Bürgermeister per Handschlag für den Dienst in der aktiven Wehr verpflichtet wurde.
Ihre Grundausbildung haben die Feuerwehrmann-Anwärter Noah Franzmann, Maximilian Herter, Philipp Hoseus und Maximilian Saueressig erfolgreich absolviert und nahmen aus den Händen von Markus Lüttger stolz die Beförderungsurkunden zu Feuerwehrmännern entgegen.
Eine Scheune brannte in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November 1993 in der Booser Kellereistraße trotz Einsatz zahlreicher Wehren bis auf die Grundmauern nieder. Das Ereignis ist mittlerweile 25 Jahre her, von der Scheune sind noch die Überreste zu sehen. Einen Tag nach dem Brandereignis wurde der Feuerwehrkamerad Erhard Dieges am 2. November 1993 offiziell in die aktive Wehr aufgenommen. Seit dieser Zeit verrichtet Erhard Dieges pflichttreuen, aktiven Feuerwehrdienst. Aus Anlass seiner 25-jährigen Feuerwehrmitgliedschaft verlieh Markus Lüttger gemeinsam mit Rouven Ginz dem Jubilar im Auftrag des Innenministers Roger Lewentz das silberne Feuerwehrwehrehrenzeichen.
Am Nachmittag lud die Feuerwehr zu Kaffee und Kuchen ein und ließ den Tag der offenen Tür gemütlich ausklingen.