Umgestürzte Bäume und überflutete Fahrbahnen nach heftigem Unwetter in der VG Rüdesheim

Datum: 23. September 2018 um 15:22 Uhr
Alarmierungsart: Funkmeldeempfänger, GroupAlarm, Sirene
Einsatzart: TH1
Einsatzort: VG Rüdesheim
Einsatzleiter: verschiedene
Einheiten und Fahrzeuge:

  • Feuerwehr Gebroth: FW Gebroth TSF
  • Feuerwehr Mandel: FW Mandel MTF, FW Mandel TSF
  • Feuerwehr Münchwald: FW Münchwald TSF
  • Feuerwehr Rüdesheim: FW Rüdesheim LF 16/12
  • Feuerwehr Schloßböckelheim: FW Schloßböckelheim TSF
  • Feuerwehr Spall: FW Spall KLF
  • Feuerwehr Waldböckelheim: FW Waldböckelheim MZF 3-TH
  • Feuerwehr Wallhausen: FW Wallhausen LF 8/6
  • FEZ Rüdesheim, FW Hargesheim KTLF, FW Hargesheim MTF, FW Waldböckelheim LF 8/6, WL VG Rüdesheim KdoW, WLST 1 VG Rüdesheim mit Privat-Pkw, WLST 2 mit Privat-Pkw

Weitere Kräfte: Energieversorger, Privatunternehmen mit Hubsteiger, verschiedene Ortsgemeinden


Einsatzbericht:

Einsatznummern: 188/2018 bis 197/2018

Es dauerte keine fünf Minuten, bis die Kaltfront mit orkanartigen Böen und heftigen Regenfällen am Sonntagnachmittag über die Verbandsgemeinde Rüdesheim hinweggezogen war. Der deutsche Wetterdienst warnte bereits am Vorabend vor Sturmtief Fabienne. Am Sonntag galt dann ab 15.15 Uhr eine Unwetterwarnung für den gesamten Landkreis Bad Kreuznach. Kurz danach ging gegen zwanzig nach drei der erste Alarm bei der Feuerwehr Wallhausen und der Feuerwehreinsatzzentrale (FEZ) in Rüdesheim ein. Am Fahrradweg und dem Wirtschaftsweg zwischen Wallhausen und Dalberg hielt ein Baum dem Sturm nicht stand und blockierte die Fahrbahn. Die Feuerwehr Wallhausen rückte mit sieben Mann um Wehrführer Jens Gellweiler und einem Löschgruppenfahrzeug an und beseitigte kurzerhand den Baum.

Gegen 16.20 Uhr überquerte dann die Kaltfront die Dörfer der VG Rüdesheim und sorgte für Schäden an Bäumen und teilweise auch an Gebäuden und der Infrastruktur. Besonders getroffen wurde die Gemeinde Mandel. Hier richtete Fabienne im Bereich der Sponheimer Straße und der Straße „Am Ziegelberg“ massive Schäden an. Eine Linde wurde samt Wurzelteller aus der Erde gehoben und stürzte auf eine Stromleitung. Die Stromleitung riss ab und zog dabei mehrere Dachständer der umliegenden Häuser aus den Verankerungen. Bei einem Haus wurden sogar ein Teil der Dacheindeckung beschädigt und Ziegel zu Boden geworfen. Stromausfälle in den umliegenden Straßen waren die Folge. Am Friedhof in der Kreuznacher Straße brach ein großer Ast eines Baumes ab und blockierte den Gehweg. In der Sponheimer Straße stürzten Teile eines Baumes auf die Telefonleitung. Wehrleiter-Stellvertreter Jörn Trautmann forderte über die FEZ Rüdesheim den Energieversorger und Vertreter der Ortsgemeinde an. Die Feuerwehr aus Mandel sperrte den Gefahrenbereich rund um die abgerissene Stromleitung ab. Um die Äste auf der Telefonleitung kümmerte sich die zwischenzeitlich nachgeforderte Wehr aus Rüdesheim um Wehrführer Martin Barth und schnitt die Telefonleitung mit der Bügelsäge frei. Den dicken Ast am Friedhof zog der in der Nähe wohnende stellvertretende Wehrleiter Rouven Ginz mit Hilfe eines zufällig vorbeikommenden Feuerwehrmannes aus Sponheim zur Seite. Das beschädigte Dach in der Sponheimer Straße konnte durch die Rüdesheimer Wehr mit einer Folie soweit abgedichtet werden, dass die weiteren Regenfälle keinen Schaden im Gebäude verursachten. Die Energieversorger Westnetz und SAG schnitten den Baum klein und stellten im Laufe des Abends die Stromversorgung für die betroffenen Häuser wieder her.

Ein „Déjà-vu“ hatten die Aktiven aus Hargesheim, als sie gegen 16.50 Uhr zu einem Wasserschaden in die Alfred-Delp-Straße alarmiert wurden. Wie bereits beim letzten Unwetter am 6. September hatte sich nach dem starken Regen eine braune Schlammbrühe ihren Weg durch die Alfred-Delp-Straße und die Winzenheimer Straße gesucht und die Straße verunreinigt. Glücklicherweise war die Verschmutzung nicht so gravierend wie vor zweieinhalb Wochen, sodass die Einsatzstelle von den vier Kameraden nach einer halben Stunde wieder gereinigt war.

Auf der Kreisstraße 28 zwischen Spall und Allenfeld erwischte Fabienne einen großen Baum und entwurzelte ihn ebenfalls mit Wurzelteller. Fünf Mann der Feuerwehr Spall um Wehrführer-Stellvertreter Michael Heigert wurden um kurz vor 17 Uhr alarmiert, beseitigten den Kaventsmann mit Unterstützung eines hinzugerufenen Radladers und schafften so wieder freie Bahn.

Zeitgleich meldete ein Autofahrer einen umgestürzten Baum auf der alten B 41 im Weinsheimer Wald. Die Weinsheimer Wehr konnte allerdings keinen Baum auf diesem Streckenabschnitt finden. Dafür wurden die Aktiven auf dem Radweg Richtung Sponheim fündig und räumten den Havaristen aus dem Weg. Auch auf der L 230 blockierte ein umgestürzter Baum im Bereich Kreershäuschen die Straße. Die Wehr aus Münchwald rückte gegen 17.10 Uhr mit vier Mann aus, sperrte die Straße und forderte zur Beseitigung des Baumes einen Forstwirt an. Nur kurz darauf blockierte ein Baum die Kreuzung der Kreisstraßen 26 und 27 in Gebroth. Wehrführer Harald Andrae und seine Aktiven sicherten den Bereich ab und forderten die Ortsgemeinde an, die den Baum beseitigte.

Gegen 17.25 Uhr wurde die Feuerwehr Waldböckelheim zu einem umgestürzten Baum auf die L 108 in Richtung Bockenau alarmiert. Vor Ort stellte sich heraus, dass der Baum nicht vollständig umgestürzt war. Ein sehr großer Ast war abgerissen und hing in mehreren Metern Höhe über der Fahrbahn. Über die Hebebühne eines Bockenauer Elektroinstallateurs konnte der Ast erreicht und mit einer Motorsäge abgetrennt werden. Im Anschluss wurde die Fahrbahn gereinigt.

Kurz nach dem Eintreffen an der Einsatzstelle auf der L108 erreichte die Wehr aus Waldböckelheim um die stellvertretenden Wehrführer Thomas Funck und Christian Burkard eine weitere Einsatzmeldung von der FEZ Rüdesheim: Auf Höhe des Niederthäler Hofs waren Felsbrocken herabgestürzt und blockierten die Gleise der Bahnstrecke. Die Besatzung des MZF3 fuhr gemeinsam mit den zusätzlich alarmierten Kameraden der Feuerwehr Schloßböckelheim die neue Einsatzstelle an. Kurz hinter dem Bahnübergang am Niederthäler Hof waren mehrere Felsbrocken aus den Weinbergen herabgestürzt. Einer davon kam mittig auf den Gleisen zum Liegen. Nachdem der Notfallmanager der Deutschen Bahn an der Einsatzstelle eingetroffen war und den Einsatzkräften die erfolgte Sperrung der Bahnstrecke bestätigt hatte, konnte der Felsbrocken mit Muskelkraft aus dem Gleisbett befördert werden. Eine weitere Meldung über einen Felssturz auf die Bahngleise in der Nähe des Guts Herrmannsberg bestätigte sich nicht.

Gegen 21 Uhr konnte die letzte Einsatzstelle in Mandel an den Energieversorger übergeben werden. Wehrleiter Christian Vollmer befand sich während des gesamten Einsatzes in der FEZ Rüdesheim. Mit zehn Unwettereinsätzen kamen die Wehren der VG Rüdesheim, die mit 70 Mann im Einsatz waren, zum Glück sehr glimpflich davon. In anderen Bereichen von Rheinland-Pfalz wütete das Unwetter deutlich heftiger und verursachte größere Schäden.

Bildquellen, soweit nicht anders angegeben: Feuerwehr VG Rüdesheim

Fachbereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit