Rettung geglückt: Katze Lilli hielt die Feuerwehr Waldböckelheim am Freitagabend auf Trab

Rettung geglückt: Katze Lilli in den Armen von Feuerwehrmann Sebastian Scherer, rechts daneben ihr Retter Jan Leyendecker

Datum: 26. April 2019 um 21:06 Uhr
Alarmierungsart: Funkmeldeempfänger, GroupAlarm, Sirene
Einsatzart: TH1
Einsatzort: Waldböckelheim, Brunnenstraße
Einsatzleiter: Wehrführer Waldböckelheim
Einheiten und Fahrzeuge:

  • Feuerwehr Waldböckelheim: FW Waldböckelheim MZF 3-TH
  • FEZ Rüdesheim, FW Waldböckelheim LF 8/6, WLST 1 VG Rüdesheim mit Privat-Pkw

Einsatzbericht:

Seit drei Tagen saß Katze Lilli in der Waldböckelheimer Brunnenstraße auf dem Dach einer Scheune und wollte partout nicht mehr runterkommen. Durch lautes Miauen machte Lilli die Anwohner angrenzender Häuser und schließlich auch Frauchen und Herrchen auf die Notlage des schwarz Stubentigers mit den weißen Flecken aufmerksam.

Am Freitagabend gegen 21 Uhr setzten die Besitzer schließlich den Notruf ab und forderten die örtliche Feuerwehr zur Rettung ihrer Katze an. Und die sollte sich aufwendiger gestalten, als es die Alarmdepesche „Kleintierrettung, Katze seit drei Tagen auf Dach!“ erwarten ließ.

Bei Eintreffen der Feuerwehr um Wehrführer und Einsatzleiter Björn Sutor saß die Katze auf dem Dachfirst der Scheune in gut 10 Metern Höhe. Über einen verschobenen Firstziegel konnte das Tier immer wieder in die Scheune kriechen. Dort spazierte das verängstigte Tier auf dem Firstbalken umher und beobachtete das rege Treiben der Feuerwehrleute. Die hatten nach der Erkundung und Ausleuchtung der Einsatzstelle eine vierteilige Steckleiter in die Scheune gebracht und auf einem erhöhten Podest positioniert. Mehrere Versuche, das Tier über die Steckleiter zu erreichen, scheiterten zunächst. Denn sobald ein Aktiver in die Nähe des Tieres kam, kroch es auf dem Balken weiter und wieder aus dem Dach ins Freie. Auch das bereitstehende Katzenfutter lockte das Tier nicht an.

Mittlerweile hatten weitere Einsatzkräfte, nachdem sie sich entsprechend gesichert hatten, das Dach mit einer weiteren Leiter bestiegen und probierten, die Katze von außen zu erreichen. Just in diesem Moment konnte Feuerwehrkamerad Jan Leyendecker das Tier nach über eine Stunde im Inneren der Scheune greifen und sie über die Leiter sicher nach unten bringen. Lilli „belohnte“ das beherzte Zupacken des Feuerwehrmannes ebenfalls mit beherztem Zupacken mit ausgefahrenen Krallen.

Lilli wurde anschließend in eine Katzenbox gepackt und den glücklichen Besitzern übergeben. Nach gut anderthalb Stunden konnten die Einsatzkräfte wieder einrücken.

Bereits Anfang März rückte die Feuerwehr in Rüdesheim zu einem ähnlichen Einsatz aus. Damals saß Katze Lucie seit zwei Tagen in einem Baum und traute sich nicht mehr herunter. Hier half nur der Einsatz der Bad Kreuznacher Drehleiter, da am Baum keine Leiter angestellt werden konnte. Der ein oder andere „Zaungast“ hält Einsätze zur Rettung von Katzen aus größerer Höhe immer wieder für übertrieben. Die landläufige Meinung, „Wo die Katze hochkommt, da kommt sie auch wieder runter!“ trifft leider nicht immer zu. Wie der stellvertretende VG-Wehrleiter Rouven Ginz, der am Freitagabend ebenfalls vor Ort war, im Verlauf des Einsatzes informierte, haben Tierärzte die Feuerwehr seinerzeit darauf hingewiesen, dass nicht jede Katze unbedingt von allein wieder auf den Boden zurückkommt. Im schlimmsten Fall verhungert das Tier in seiner misslichen Lage.

Fachbereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit