Beschaffung eines mobilen Rauchverschlusses für die Feuerwehreinheit Rüdesheim mit Unterstützung der Stiftergemeinschaft der Sparkasse Rhein-Nahe

Giftiger Brandrauch, der wallend an der Zimmerdecke entlang rollt, züngelnde Flammen und Temperaturen weit über 800 Grad Celsius, dazu kaum Sicht aus dem kleinen Fenster der Atemschutzmaske und das Prasseln des lodernden Feuers! Das, was sich hier wie das Drehbuch der US-Fernsehserie „Chicago Fire“ liest, kann für die Einsatzkräfte deutscher Feuerwehren jederzeit zur plötzlichen Realität werden.

Erkenntnisse aus Einsätzen und Übungen nutzen

Wehrführer Martin Barth und sein Stellvertreter Rouven Ginz von der Feuerwehr in Rüdesheim/Nahe haben in der Nachbereitung mehrerer Zimmer- und Wohnungsbrände erkannt, dass eine frühzeitige Abschottung verrauchter Bereiche von den noch rauchfreien Räumen sowohl für die Einsatzkräfte als auch für die Bewohner eindeutige Vorteile hat. Als Hilfsmittel ist hier der sogenannte mobile Rauchverschluss das Mittel der ersten Wahl.

Der mobile Rauchverschluss ähnelt einem Vorhang, der aus einem nicht brennbaren Tuch besteht, welches an einem Metallrahmen befestigt ist. Der Rauchverschluss ermöglicht es, bei einem Brand in einem Gebäude die Zugangstür zu öffnen und verhindert bzw. reduziert hierbei die Ausbreitung von heißem und giftigem Brandrauch in noch rauchfreie Bereiche.

Die Handhabung des Rauchverschlusses ist für die Einsatzkräfte, die unter schwerem Atemschutz in das Brandobjekt vordringen, sehr einfach. Der Metallrahmen wird mit einer Spreizstange in den Türrahmen eingespannt, hinter dem sich der verrauchte Bereich befindet. Das herabhängende Tuch verschließt die Türöffnung nahezu vollständig.

Dringt der Löschtrupp nun in geduckter Haltung durch die Tür in den brennenden bzw. verrauchten Raumbereich vor, wird der Rauchverschluss nur im unteren Bereich der Tür geöffnet. Die heißen Brandgase befinden sich dagegen überwiegend oben an der Zimmerdecke und können somit kaum aus dem Raum entweichen. Die Feuerwehr Rüdesheim setzt den mobilen Rauchverschluss in Kombination mit einem Überdrucklüfter ein. Diese Vorgehensweise steigert die Effektivität des Rauchverschlusses. So entweicht so gut wie kein Rauch mehr durch die Tür in nicht betroffene Bereiche.

Ziel des Einsatzes des mobilen Rauchverschlusses ist es, die Brandgase aus den „sauberen“ Räumen oder gar Treppenhäusern herauszuhalten. Der hochgiftige Brandrauch ist verliert durch diese Taktik seine Gefahr für Menschen und Sachwerte. Denn insbesondere rauchfreie Treppenräume sind für die Rettung von Menschen bei Gebäudebränden sehr wichtig.

Mit Unterstützung der Stiftergemeinschaft der Sparkasse Rhein-Nahe konnte die Stützpunktfeuerwehr Rüdesheim den mobilen Rauchverschluss beschaffen, der seitdem zur Beladung des Erstangriffsfahrzeugs LF 16/12 gehört und somit auch bei Einsätzen im 14.5000 Einwohner zählenden Ausrückebereich zum Einsatz kommt.

Text: Rouven Ginz, Wehrleiter-Stellvertreter

Bilder: FW Rüdesheim

Fachbereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit