50 Einsatzkräfte üben realistisches Waldbrandszenario zwischen Wallhausen und Dalberg

Der Waldbrandgefahrenindex des #dwd wies in der vergangenen Woche für die Wälder in unserer Region die Waldbrandstufe 3 für „mittlere Waldbrandgefahr“ und temporär sogar die Stufe 4 für „hohe Waldbrandgefahr“ aus. Wie wichtig neben einer guten Ausrüstung und den Prognosen des DWD vor allen Dingen die Ausbildung der Feuerwehrangehörigen zur Vorbereitung auf Vegetations- und Waldbrände ist, zeigte sich am Samstagnachmittag auf dem Kreuznacher Kuhberg. Dort kam es an mehreren Stellen zu Feuern im Wald, die von den Feuerwehren erfolgreich bekämpft werden konnten.

Auch unsere Feuerwehren in der VG Rüdesheim bereiten sich auf die Folgen des Klimawandels und auf damit möglicherweise auftretende Brandereignisse vor. Am vergangenen Dienstag übten die Feuerwehreinheiten aus Wallhausen, Dalberg, Gutenberg, Spabrücken-Hergenfeld und Winterbach gemeinsam mit der Führungsstaffel der VG-Feuerwehr die Bekämpfung eines angenommenen Waldbrandes zwischen Wallhausen und Dalberg. Wehrleiter Christian Vollmer nahm als Zuschauer an der Übung teil.

Übungsleiter Christian Knichel hatte ein anspruchsvolles Übungsszenario vorbereitet: Eine Böschung geriet unterhalb einer Schutzhütte im Wallhäuser Wald in Brand. Wind und die ansteigende Hangfläche begünstigten eine rasche Brandausbreitung auf den Wald, die Flammen drohten auf die Schutzhütte überzugreifen. Die Übungsziele hatte der Wehrführer der Stützpunktfeuerwehr Wallhausen klar definiert: Verhinderung einer weiteren Brandausbreitung und Löschen des Waldbrandes, Herstellen einer Wasserentnahmestelle am Löschteich von Prinz Salm, den Aufbau einer Wasserförderung über lange Wegstrecke und die Kommunikation der Einsatzkräfte untereinander.

Nach der fiktiven Alarmierung traf die Einheit Dalberg zuerst am angenommenen Einsatzort ein. Wehrführer Christoph Krieg, der auch die Gesamteinsatzleitung übernahm, stellte fest, dass der Brand mittlerweile weitere Teile der Böschung erfasst hatte und der Waldboden brannte. Während die Aktiven aus Dalberg mit ihrem Amphibio-Saugkorb eine Wasserentnahmestelle aus dem Weiher herstellten und mit dem Aufbau der Förderleitung begannen und die ebenfalls eingetroffene Wehr aus Wallhausen den ersten Löschangriff vom Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 10 vornahm, forderte der Einsatzleiter über den ELW der Führungsstaffel die Feuerwehren aus Gutenberg, Spabrücken-Hergenfeld und Winterbach nach. Die Einsatzstelle wurde in vier Abschnitte aufgeteilt.

Mit dem Waldbrandmodul auf ihrem geländegängigen Ford Ranger unterstützte die Einheit Winterbach ihre Wallhäuser Kameraden im Abschnitt „Brandbekämpfung“ unter der Leitung des Gruppenführers Wallhausen beim Löschen des Böschungsbrandes. Vorteile des Fahrzeugs sind seine gute Wendigkeit und die Möglichkeit, Löschmaßnahmen mit zwei je 100 m langen Hochdruck-Schnellangriffsrohren durchführen zu können.

Die Einheit Gutenberg führte im Abschnitt „Verstärkerpumpe und mittlerer Brandabschnitt“ unter der Leitung des Gruppenführers Gutenberg den Aufbau der Förderleitung fort und baute auf der Hälfte der 600 m langen B-Leitung eine Verstärkerpumpe ein. Insgesamt war ein Höhenunterschied zwischen der Wasserentnahmestelle und der Brandstelle von rund 50 Metern zu überwinden. Die Gutenberger setzten zudem vier D-Rohre vom Löschwassertank ihres TSF-W ein.

Die Ausrückegemeinschaft Spabrücken-Hergenfeld baute den 25 Kubikmeter Wasser fassenden Faltbehälter vom MZF 3 Spabrücken als Puffer im Abschnitt „Wasserentnahmestelle“ auf. Die Aktiven aus Hergenfeld richteten mit der Tragkraftspritze ihres TSF eine weitere Wasserentnahmestelle her. Die Leitung des Abschnitts hatte der Gruppenführer Spabrücken inne.

Den Überblick mithilfe von Lagekarten behielten während der gesamten Übung die Führungsassistenten der Führungsstaffel, die dem Einsatzleiter bei der Bewältigung der Übungslage unterstützte und dafür sorgte, dass sich die Einsatzkräfte im Waldgebiet zurechtfanden.

Die Übungsziele konnten durch die 50 Einsatzkräfte gut umgesetzt werden. Übungsleiter Christian Knichel war mit den getroffenen und durchgeführten Maßnahmen zufrieden. Nach der Übung gab es als Belohnung kühle Getränke und einen kleinen Imbiss.

Textquelle: Rouven Ginz, Pressesprecher Freiw. Feuerwehr VG Rüdesheim

Bildquelle: Christian Knichel/Milena Pfeiffer

Fachbereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit