Die Hauptstraße 1c in Roxheim war am letzten Septemberwochenende für 24 Stunden die Heimat der Mitglieder der Jugendfeuerwehr Hargesheim-Roxheim. Dort im Feuerwehrhaus, welches die Aktiven der fusionierten Wehren Hargesheim und Roxheim, die Vorbereitungsgruppe und die seit über 25 Jahren gemeinsam bestehende Jugendfeuerwehr im Jahr 2019 bezogen haben, führte die Jugendfeuerwehr ihre 24 Stunden-Ausbildung durch.
Los ging es am Freitagabend mit dem gemeinsamen Aufbau der Betten und dem anschließenden Einkauf im örtlichen Supermarkt. Eine ausreichende Verpflegung der Einsatzkräfte trägt bei anstrengenden Einsätzen elementar zum Einsatzerfolgt bei.
Kurze Zeit später kam es auch schon zur ersten Alarmierung für die Nachwuchsretter: „Tierrettung an der Grundschule in Hargesheim“ lautete die Alarmdepeche. Ein Bär hatte sich auf das Vordach der Grundschule verirrt. Mit dem gezielten Einsatz der Steckleiter konnte der Stoffbär gerettet werden. Das war für Jugendwart Tobias Gmeiner eine Win-Win-Situation, weil er seinen Kuschelteddy für die kommende Nacht in die Arme schließen konnte.
Das anschließende gemeinsame Abendessen – es gab selbstgemachte Burger – sorgte für eine ordentliche Stärkung. Schließlich ließ der zweite Einsatz nicht lange auf sich warten: Ein Küchenbrand in der Gräfenbachhalle mit zwei vermissten Personen forderte von den Jugendlichen das komplette Portfolio des Erlernten ab: Erkundung, Menschenrettung, Schlauchmanagement und Löschangriff.
Nach diesem aufregenden Alarm, der mit Bravour gemeistert wurde, war für die Kids Erholung angesagt. Doch die Ruhe und die Tiefschlafphase währte nicht lange und beinahe hätten drei Jungs den Alarm zu einem Vegetationsbrand auf dem Verkehrsübungsplatz Roxheim sprichwörtlich verpennt. Mit mehreren C-Rohren bekämpften die Kids den Brand von Unrat. Freundlicherweise stellte die Fahrschule Paul Schmitt den Übungsplatz kostenlos zur Verfügung.
Nach der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft ging es für die müden Brandschützer wieder ins Bett. Am Morgen rief dann um Punkt sieben Uhr die ausgelöste Brandmeldeanlage in der Alfred-Delp-Schule die Jugendlichen in die Stiefel. Nach der Erkundung an der Einsatzstelle konnte rasch Entwarnung gegeben werden: Falschalarm! Nach dem gemeinsamen Frühstück sorgte der Frühsport dafür, dass die müden Knochen richtig wach wurden.
Ein Verkehrsunfall mit unklarer Lage erforderte am Vormittag erneut den Einsatz der Jugendfeuerwehr. Hierfür kamen Tim-Lukas Pflügel und Max Hofmann mit einem Rettungswagen des Malteser Hilfsdienstes Bad Kreuznach vorbei und unterstützten das JF-Team bei der Rettung der verletzten Person. Dabei lernten die Kids auch, welche Maßnahmen der Rettungsdienst zur medizinischen Versorgung von Verkehrsunfallopfer durchführt. Nach diesem Einsatz stellten Tim und Max den RTW und seine Beladung vor, bevor die Betten abgebaut und das Feuerwehrhaus aufgeräumt wurden. Mittlerweile hatte sich Tobis Kuschelbär aus dem Feuerwehrhaus geschlichen und musste mit einer Personensuche gefunden werden. Auch dieser Einsatz konnte erfolgreich beendet werden und so stand zum Abschluss eines spannenden und ereignisreichen 24 Stunden-Ausbildungswochenendes die Reinigung der Fahrzeuge und benutzten Gerätschaften auf dem Ausbildungsplan.
Bilder: Paul Gunkel
Text: Rouven Ginz