Zugübungen der Stützpunktfeuerwehr Rüdesheim

Beim heutigen Ausbildungsdienst der Stützpunktfeuerwehr Rüdesheim standen zwei Zugübungen „Brandschutz“ auf dem Übungsplan. Wehrführer Martin Barth bereitete hierfür zwei Szenarien vor, die alle 24 Ausbildungsteilnehmer beschäftigen sollten.

„Starke Rauchentwicklung aus einem Dach“ lautete die erste Alarmmeldung, mit der die Aktiven zum fiktiven Einsatz alarmiert wurden. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte stellte sich die Lage wie folgt dar: Das Dachgeschoss eines kombinierten Betriebs- und Wohngebäudes in einem Gewerbegebiet stand komplett unter Rauch. Das erste Obergeschoss war ebenfalls stark verraucht. Im Werkstattbereich rief eine Person um Hilfe, zwei weitere Personen waren im Wohntrakt vermisst. Gruppenführer Knut Klein, der mit dem Erstangriffsfahrzeug LF 16/12 und seiner neunköpfigen Besatzung als erstes an der Einsatzstelle eintraf, befahl nach der ersten Erkundung sofort den Einsatz zur Menschenrettung in den Wohntrakt. Parallel wurde von der Besatzung des kurz darauf eingetroffenen TLF 24/50 unter Gruppenführer Dirk Zimmermann mit Unterstützung der Besatzungen des RW 1 und des MTF die Rettung der Person aus der Werkstatt sowie der Aufbau der Wasserversorgung vorgenommen. Zeitnah nach Beginn der ersten Einsatzmaßnahmen wurde die taktische Ventilation des Brandobjektes begonnen. Eine Brandausbreitung auf den Dachstuhl des Werkstattbereichs wurde mit einem B-Rohr im Außenangriff bekämpft. Die Einsatzleitung übte Wehrführer-Stellvertreter Rouven Ginz in der Funktion als Zugführer aus. Ginz veranlasste sofort fiktiv die Erhöhung der Alarmstufe, mit der im Realfall die Einheiten aus Hargesheim, Roxheim und die Stützpunktfeuerwehr aus Waldböckelheim mit weiteren Löschfahrzeugen und Atemschutzgeräteträgern sowie der Löschbezirk Nord der Feuerwehr Bad Kreuznach mit Drehleiter und Hilfeleistungslöschfahrzeug alarmiert würden.

Auch bei dieser Übung wurde, wie bei den vergangenen Übungen auch, ein Atemschutznotfall simuliert, um die Trupps für derartige Situationen zu trainieren und sie für den hoffentlich nie eintretenden Ernstfall fit zu machen. Denn beim Atemschutznotfall geht es um Leib und Leben für den eigenen Kameraden. Mittels Leiterhebel wurde der Atemschutzgeräteträger, der in diesem Fall aus Sicherheitsgründen selbstverständlich durch einen Dummy gemimt wurde, aus dem Gebäude gerettet. Um die Übung so realistisch wie möglich zu gestalten, führten die Trupps die Löschangriffe „nass“ durch, also mit Wasser an den Rohren. Die beiden vermissten Personen im Wohnbereich konnten zügig gefunden werden.

Beim zweiten Übungsszenario hatte Martin Barth einen Lkw-Brand angenommen, der auf das Dach einer Fahrzeughalle übergriff. Aufgrund einer starken Rauchentwicklung gelang es zwei Personen nicht mehr, aus dem Bürotrakt des Gebäudes zu entkommen. Gruppenführer Dirk Zimmermann ließ den Angriffstrupp des LF 16/12 ein Rohr mit F500 vornehmen. Dieser Löschmittelzusatz ist gerade für Fahrzeugbrände gut geeignet, da es bei Bränden von Kunststoffen ein hohes Wärmebindungsvermögen bietet. Die Besatzungen der nachrückenden Fahrzeuge TLF 24/50, MTF und RW 1 um Gruppenführer Patric Seefeldt retteten die beiden Personen aus dem Bürobereich über die Steckleiter. Im weiteren Verlauf kamen aufgrund der Brandausbreitung noch ein Mittelschaumrohr und zwei Rohre im Außenangriff zum Einsatz.

In den Nachbesprechungen zu den beiden Übungen wurden die getroffenen Maßnahmen ausführlich besprochen. Die gesetzten Übungsziele wurden erreicht. Als Erkenntnis aus den beiden heutigen Übungen nahm die Wehrführung mit, dass der Fokus der weiteren Brandschutzausbildungen in diesem Jahr unter anderem auf der Durchführung des Löschangriffs mit „nassen“ Schläuchen liegen wird.

Text: Rouven Ginz, Wehrleiter-Stellvertreter

Bilder: FW Rüdesheim

Fachbereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit