Gemeinsame Ausbildung „Vegetationsbrandbekämpfung“ der Feuerwehren Rüdesheim, Hargesheim-Roxheim und Niederhausen

Die Trockenheit der vergangenen Wochen macht sich auch auf den Wiesen, Feldern und Wäldern in unserer Region bemerkbar. Die ersten Flächenbrände mussten durch die Feuerwehren bereits gelöscht werden. Glücklicherweise sind für die nächsten Tage Regenfälle vorhergesagt. Die Bekämpfung von Vegetationsbränden ist bei den Feuerwehren in den letzten Jahren immer stärker in den Fokus der Beschaffung von Einsatzmitteln, aber auch der Aus- und Fortbildung gerückt.

Am vergangenen Dienstag führten die Feuerwehren Rüdesheim, Hargesheim-Roxheim und Niederhausen eine gemeinsame Ausbildung durch, die sich auf die Vegetationsbrandbekämpfung konzentrierte. Rouven Ginz, Niklas Köller und Tim Pleins hatten folgendes Übungsszenario vorbereitet: Angenommene Lage war ein Waldbrand auf dem Kesselberg in Rüdesheim. Die Hauptziele der Übung waren wie folgt definiert: Effektive Brandbekämpfung, Verhinderung der weiteren Ausbreitung des Vegetationsbrandes und Aufbau einer stabilen Wasserversorgung über lange Wegstrecke.

Nach der fiktiven Alarmmeldung „B1.05 – unklare Rauchentwicklung“ rückte das HLF 10 der Feuerwehreinheit Rüdesheim auf den Kesselberg aus. Die HLF-Besatzung um Gruppenführer Felix Scherer fand einen Flächenbrand vor, dessen Brandfläche etwa 60 x 5 Meter betrug. Zum Zeitpunkt der Übungsalarmierung herrschte böiger Wind aus östlicher Richtung und das Feuer breitete sich schnell aus. Die Flammen hatten bereits in angrenzende Waldflächen übergegriffen. Aufgrund der vorgefundenen Lage forderte der Gruppenführer die Feuerwehr Hargesheim-Roxheim, das TLF 20/40 SL der Feuerwehr Rüdesheim und das geländegängige MZF 1 der Feuerwehr Niederhausen mit dem Waldbrandmodul an.

Als erste Maßnahmen zur Bekämpfung des Vegetationsbrandes und zur Verhinderung einer weiteren Brandausbreitung bauten die Kräfte des HLF 10 einen Löschangriff mit drei D-Rohren auf. Die Wasserversorgung erfolgte anfangs über die Fahrzeugtanks des HLF und des TLF. Nachrückende Kräfte unterstützten die Löschmaßnahmen mit weiteren Rohren und Feuerpatschen.

Den Auftrag zur Bekämpfung eines Spotfeuers, welches sich in 200 Meter Entfernung zum eigentlichen Brandherd entwickelt hatte, erhielt die Feuerwehr Niederhausen. Hierzu setzten die Aktiven um Wehrführer Sven Lorenz einen Hochdruckschnellangriff vom Waldbrandmodul des MZF 1 auf Ford Ranger ein. Der 400 Liter-Tank und die beiden 100 Meter langen Hochdruck-Schnellangriffsleitungen eignen sich hervorragend zur Bekämpfung von Vegetationsbränden im unwegsamen Gelände.

Um die Brandbekämpfung effizient zu gestalten, baute die Feuerwehr Hargesheim-Roxheim unter Führung von Gruppenführer Patrick Webler eine Wasserförderung über eine lange Wegstrecke vom Ellerbach auf den Kesselberg auf. Während die Wasserentnahme am Ellerbach durch das KTLF und eine PFPN erfolgte, verlegte die Besatzung des LF 20 KatS die B-Leitung von der Wasserentnahmestelle auf den Kesselberg. Von den 600 Metern B-Schlauch kamen 340 Meter zum Einsatz, eine Verstärkerpumpe wurde in der Hälfte der Steigungsstrecke eingebaut. Als Übergabepunkt an die Löschfahrzeuge kam der Faltbehälter des LF 20 KatS zum Einsatz, dort wurden die Löschwassertanks der Fahrzeuge gefüllt.

Die gemeinsame Ausbildung der Feuerwehren Rüdesheim, Hargesheim-Roxheim und Niederhausen war erfolgreich. Die 44 teilnehmenden Aktiven konnten wertvolle Erfahrungen in der Vegetationsbrandbekämpfung sammeln und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Einheiten stärken. Die Übung hat gezeigt, wie wichtig eine gute Vorbereitung und Kommunikation in solchen Einsätzen sind, um schnell und effektiv auf die Herausforderungen eines Vegetationsbrandes reagieren zu können.

Text: Rouven Ginz, Pressesprecher Freiw. Feuerwehr VG Rüdesheim

Bilder: Michael Ginz, Rouven Ginz, Paul Gunkel, Niklas Köller, Tim Pleines