Führungskräfte der Feuerwehren der VG Rüdesheim bilden sich für Einsätze mit radioaktiven und elektrischen Gefahren fort

Knapp 70 Einsätze leisteten die Feuerwehrangehörigen der Verbandsgemeinde Rüdesheim bislang in den ersten 16 Wochen des Jahres 2018. Vom Flächenbrand über ausgelaufenes Heizöl und schwere Verkehrsunfälle bis hin zu Großbränden war ein umfassendes Portfolio an Einsatzszenarien abzuarbeiten. Zur Vorbereitung auf die Einsätze sind regelmäßige Aus- und Fortbildungen unerlässlich.

Am vergangenen Samstag nutzten über 30 Führungskräfte das Angebot der Wehrleitung, sich im Rahmen der ersten Führungskräftefortbildung 2018 zu den Themenbereichen „Gefahren im Strahlenschutzeinsatz“ und „Einsätze mit Gefahren durch elektrische Anlagen“ weiterzubilden.

Wehrleiter Christian Vollmer freute sich, als Gastreferenten Manuela Liebetanz, Wehrleiterin der Feuerwehr Stadt Bad Kreuznach, und Werner Andrae, Gruppenführer der Einheit Waldböckelheim und Mitarbeiter des innogy-Verteilnetzbetreibers Westnetz im Sitzungssaal der Verbandsgemeindeverwaltung begrüßen zu können.

Manuela Liebetanz ist Fachfrau für Einsätze mit gefährlichen Stoffen und Gütern und unterrichtete vor ihrer hauptamtlichen Tätigkeit bei der Stadtverwaltung Bad Kreuznach an der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule in Koblenz. Gemeinsam mit den anwesenden Führungskräften spielte Manuela Liebetanz einen Verkehrsunfall auf der B 41 durch, bei dem ein mit radioaktiven Strahlern beladener Transporter mit einem Pkw kollidiert war. Sicherlich kommt eine derartige Lage nicht häufig vor, aber solch ein Einsatz kann jede Wehr treffen. Wichtig ist dann, dass die ersten Maßnahmen nach der GAMS-Regel – Gefahren erkennen – Absichern – Menschenrettung unter Eigenschutz durchführen – Spezialkräfte nachfordern – abgearbeitet wird und der Einsatz umfassend dokumentiert wird. Auch auf die Dosisbelastung bei Einsätzen ging Manuela Liebetanz ein und schloss ihren Vortrag mit den Worten „Strahlenschutz ist messbar und berechenbar!“

Der Brand eines Strommastes in der Gemarkung Gutenberg und eine explodierte Trafostation bei einem Industriebetrieb in Bockenau waren Anlässe, die Führungskräfte für Einsätze mit Gefahren durch elektrische Anlagen zu sensibilisieren. Werner Andrae stellte in seinem Fachvortrag verschiedene Unfallszenarien im Umgang mit elektrischen Anlagen vor und gab nützliche Informationen, wie Unfälle erkannt und vermieden werden können. Dabei ging er auch auf die Sicherheitsabstände und Abstände beim Löscheinsatz ein, zeigte die Gefahren durch Strom auf den menschlichen Körper, durch Löschmittel sowie die Wirkung von Stoffen nach Bränden auf und informierte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die Durchführung von Einsätzen in elektrischen Anlagen. So gilt es unbedingt zu beachten, dass Anlagen erst betreten werden dürfen, wenn der Netzbetreiber vor Ort ist und das „OK“ zum Betreten gibt.

Wehrleiter Christian Vollmer bedankte sich bei beiden Referenten für die aufschlussreichen Vorträge und überreichte beiden als Dankeschön einen kleinen Präsentkorb. Zum Abschluss einer lehrreichen Führungskräftefortbildung informierte WL Vollmer die Führungskräfte über aktuelle Themen.

Text: Rouven Ginz, stellvertretender Wehrleiter

Fotos: Feuerwehr VG Rüdesheim

Fachbereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit