Ausbildung: Feuerwehren aus Spabrücken und Hergenfeld üben gemeinsam die Stabilisierung von verunfallten Fahrzeugen

Übung "Technische Unfallhilfe" der Feuerwehren Spabrücken und Hergenfeld

Feuerwehrarbeit ist von Grund auf ein Handwerk. Das wird sich nicht ändern, auch wenn die Feuerwehren aktuell einem stetigeren Wandel unterstehen als noch vor zwanzig Jahren. Moderne IT-Anwendungen im rückwärtigen Bereich in der Feuerwehreinsatzzentrale oder im Einsatzleitfahrzeug nehmen einen immer breiteren Raum ein. Doch mit dem Laptop lässt sich bekanntlich kein Feuer ausschlagen oder mit dem Klemmbrett keine gestauchte Tür eines Unfallfahrzeugs aufstemmen.

Für die Einsatzmaßnahmen an der Einsatzstelle, also direkt am Brandherd oder am Unfallwrack, müssen die Einsatzmittel gezielt und vor allen Dingen sicher und schnell in den Einsatz gebracht werden können. Damit das im Ernstfall auch klappt, üben unsere Feuerwehreinheiten regelmäßig.

Die Stützpunktfeuerwehr Spabrücken verfügt neben den Wehren in Rüdesheim und Waldböckelheim über eines der drei Sonderfahrzeuge in der VG Rüdesheim, die für umfangreiche technische Unfallhilfen ausgestattet sind. Beladen ist das Fahrzeug neben hydraulischen Rettungsgeräten und pneumatischen Hebekissen auch mit Materialien, mit denen ein Unfallfahrzeug, das sich beispielsweise überschlagen hat und auf der Seite liegen blieb, stabilisiert werden kann. Die Stabilisierung ist notwendig, um die Personen im Fahrzeug, aber auch die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst nicht in Gefahr zu bringen. Am Dienstagabend übten 17 Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren aus Spabrücken und Hergenfeld verschiede Möglichkeiten der Fahrzeugstabilisierung. Als Übungsobjekt musste ein ausgedienter Chrysler PT Cruiser herhalten.

Die beiden Ausbilder Peter Jörg und Dirk Biedenbender zielten bei der Ausbildung nicht nur auf die Anwendung des StabFast-Systems ab, mit dessen Hilfe der Unfallwagen bombenfest fixiert werden kann, sondern schulten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch darin, das auf der Seite liegende Wrack mit Einsatzmitteln abzustützen, die auf den Fahrzeugen jeder örtlichen Wehr verlastet sind. Dabei kamen unter anderem B-Schläuche und tragbare Leitern zum Einsatz. Weitere Übungsziele waren das Zeigen und Üben von verschiedenen Möglichkeiten, einen Patienten im Fahrzeug in seiner Zwangslage zu stützen. Abschließend übten die Aktiven, das Fahrzeug mit Manpower und B-Schläuchen wieder sanft auf die Räder zu stellen, um die technische Rettung des stehenden Autos einfacher durchführen zu können.

Text: Rouven Ginz, Wehrleiter-Stellvertreter

Fotos: Feuerwehr Spabrücken

Fachbereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit