Feuerwehrkreisausbildung: Lehrgang für Truppführer am Ausbildungsstandort Rüdesheim
Den ständig wachsenden Anforderungen an die oft schwierigen Einsätze der Feuerwehren im Landkreis stellten sich eine Feuerwehrfrau und 16 Feuerwehrmänner aus der Stadt Bad Kreuznach sowie den Verbandsgemeinden Bad Kreuznach, Kirn-Land, Langenlonsheim, Rüdesheim und Stromberg. An vier Samstagen ließen sich die Aktiven vom Rüdesheimer Kreisausbildungsteam zu Truppführern ausbilden.
Bevor alle Teilnehmer den 35 Ausbildungsstunden umfassenden Lehrgang bestanden hatten, floss trotz teilweise frischer Temperaturen einiger Schweiß. Das siebenköpfige Ausbilderteam um Lehrgangsleiter Dirk Zimmermann hatte einen umfangreichen Lehrplan ausgearbeitet, um die Probanden auf ihre künftigen Einsätze als Führer eines selbständigen taktischen Trupps vorzubereiten.
Die Ausbilder Dirk Fickinger, Thomas Harig, Knut Klein, Patric Seefeldt, Jörn Trautmann und Steffen Zorn vermittelten im theoretischen Unterricht unter anderem die notwendigen Kenntnisse aus den Bereichen Rechtskunde, Einsatztaktik im Löschangriff und bei Unfällen sowie das richtige Verhalten der Einsatzkräfte bei Eintreten von Gefahren an der Einsatzstelle.
Das Hauptaugenmerk der Feuerwehrkreisausbildung legten die Ausbilder auf die praktische Umsetzung der in der Theorie vermittelten Themenblöcke. Den Anfang machte eine umfangreiche Einführung in das Thema Schlauchmanagement mit dem Ziel, dass die Wehrleute lernen, durch sinnvolles Verlegen der Schläuche außerhalb und innerhalb des Brandobjekts zum Gelingen des Löschangriffs beizutragen. So kann unnötiger Schlauchsalat verhindert werden. Schon ein mangelhaft verlegter Schlauch im Treppenhaus kann einen Trupp außer Gefecht setzen.
Im Anschluss wurde das Gelernte in der Stationsausbildung geübt: Die erste Station sah einen angenommenen Kellerbrand vor, der unter Vornahme eines Mittelschaumrohres bekämpft wurde. Die Rettung einer vermissten Person über tragbare Leitern aus einem brennenden Zimmer im 1. Obergeschoss forderte von den Teilnehmern an der zweiten Station schnelles und taktisch kluges Handeln. Einsätze von Objektbränden mit der Wasserentnahme aus Hydranten und offenen Gewässern wurden an den beiden anderen Stationen trainiert.
Auch Einsätze zur technischen Hilfe wurden an vier Stationen geprobt. Die Ausbilder erläuterten, welche Maßnahmen die Wehrleute bei Verkehrsunfällen zu treffen haben und wie der Einsatz zur Rettung eingeklemmter Unfallopfer vorbereitet wird. An weiteren Stationen probten die Kameraden die Rettung einer Person aus dem Obergeschoss eines Hauses. Da das Treppenhaus für die Trage des Rettungsdienstes zu eng war, wurde kurzerhand eine Rettung über den sogenannten Leiterhebel durchgeführt und der „Dummy“ in der Schleifkorbtrage auf den sicheren Erdboden abgelassen. Durch Anheben mit pneumatischen Hebekissen konnte eine eingeklemmte Person unter einem Transporter an der dritten Station befreit werden. Die Absicherung und die Ausleuchtung einer Unfallstelle bei Nacht wurde an der vierten Station geübt.
Mit der schriftlichen Lernerfolgskontrolle und einem praktischen Leistungsnachweis endete der Lehrgang. Die Qualifikation zum Truppführer befähigt die Feuerwehrleute nun zum selbständigen Führen eines aus bis zu vier Einsatzkräften bestehenden Trupps und ist die Voraussetzung für den Besuch des Gruppenführerlehrgangs an der Landesfeuerwehrschule in Koblenz. Die Verpflegung der Lehrgangsteilnehmer übernahmen Angehörige der Feuerwehr Rüdesheim und ihre Partnerinnen.
Teilnehmer:
Dirk Biedenbender, Carmen Domann, Christian Forster, Sören Forster, Daniel Gutenberger, Yannick Heidemann, Michael Heigert, Max Hofmann, Kevin Jost, Alexander Misamer, Florian Müller, Horst Podruch, Florian Reuter, Gerrit Wagner, Niklas Wöllstein, Alexander Grießbach, Sascha Zahn, Matthias Plautz
Text: Rouven Ginz, stellvertretender Wehrleiter
Fotos: Feuerwehr Rüdesheim