Übung: Feuerwehrleute aus Hüffelsheim retten „Kasper“ aus verrauchter Kindertagesstätte

Ein Brand in einer Kindertagesstätte ist sowohl für die Erzieherinnen und Erzieher als auch für die Einsatzkräfte sicherlich ein Ereignis, das sich keiner der Beteiligten wünscht. Schon gar nicht die kleinen Racker und ihre Eltern. Trotz aller brandschutztechnischer Vorkehrungen und der Vermeidung von Brandgefahren durch die Verantwortlichen der KiTa, lässt sich ein Feuer in einer derartigen Einrichtung nie ganz ausschließen.Um für den Ernstfall gewappnet zu sein, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen der KiTa-Leitung und der örtlichen Feuerwehr unabdingbar. Regelmäßige Übungen fördern nicht nur das gegenseitige Kennenlernen. Sie dienen auch dazu, dass die Rettung der Kinds und Betreuer sowie die Brandbekämpfung im hoffentlich nie eintretenden Ernstfall so schnell wie möglich durchgeführt werden kann.

Am vergangenen Dienstag übte die Feuerwehreinheit aus Hüffelsheim in der örtlichen KiTa das Vorgehen bei einem Brand mit Menschenrettung. Gemeinsam mit Martin Mucha, dem Leiter der Einrichtung mit 20 Erzieherinnen und 80 Kindern in mehreren Gruppen und selbst Feuerwehrmann in der nordpfälzischen Gemeinde Hochstätten, hatte der stellvertretende Wehrführer Christopher Keiper ein realistisches Übungsszenario vorbereitet, mit dem eine zielgerichtete und schnelle Zusammenarbeit von KiTa und Feuerwehr geübt werden sollte.

Angenommen wurde ein Brand in der Küche. Ziele der Übung waren unter anderem, dass die Erzieherinnen wissen und verinnerlichen, dass die Evakuierung der Kinder oberste Priorität hat. Nach dem Absetzen des Notrufs sammelten sich die Kids und verließen auf schnellstem Weg das Gebäude. Am Sammelpunkt angekommen, stellten die Erzieherinnen die Vollzähligkeit der Kinder fest. Während ein Erzieher oder eine Erzieherin (i.d.R. der KiTa-Leiter) als hauptverantwortliche Person auf das Eintreffen der Feuerwehr wartete, begaben sich die Kinder mit ihren Betreuerinnen zu Fuß in Richtung des nahegelegenen Feuerwehrhauses. Diese Vorgehensweise wurde bereits vor einigen Jahren vereinbart und wird regelmäßig trainiert.

Nach dem die Einsatzkräfte an der KiTa in der Rheingrafenstraße eintrafen, wurde Gruppenführer Alexander Roßkopf umgehend in die Lage eingewiesen. So teilte ihm die Verantwortliche mit, dass es in der Küche brennen solle. Außerdem wurde noch das KiTa-Maskottchen „Kasper“ vermisst. Der Weg zur brennenden Küche wurde Roßkopf genauestens beschrieben. Währenddessen bauten seine Kameradinnen und Kameraden einen Löschangriff auf, damit der Angriffstrupp, der sich derweil mit Atemschutz ausgerüstet hatte, rasch zur Menschenrettung und Brandbekämpfung ins Gebäude vordringen konnte.

Dichter Rauch, den die Nebelmaschinen erzeugten, erschwerte dem Trupp das Vorgehen. Mit Hilfe des Überdrucklüfters, der auf dem TSF-W mitgeführt wird, konnte der im Realfall hochgiftige und heiße Brandrauch aus dem Gebäude gedrückt werden. Die Rettung von „Kasper“, der sich auf der Kindertoilette versteckt hatte, ließ nicht lange auf sich warten.

Martin Mucha und Christopher Keiper zeigten sich nach der Übung mit den getroffenen Maßnahmen des KiTa-Personals und der Feuerwehrkräfte zufrieden. Die Übungsziele wurden erreicht und gewährleisten einen wirksamen Erstangriff bei einem möglichen Brand in der KiTa. Im Realfall werden bei Sondergebäuden wie einer KiTa neben der örtlichen Feuerwehr auch die Stützpunktfeuerwehren aus Rüdesheim und Waldböckelheim sowie die Nachbarwehr aus Weinsheim und die Führungsunterstützung der VG-Feuerwehr alarmiert, um gerade tagsüber zeitnah eine ausreichende Anzahl an Atemschutzgeräteträgern zur Verfügung zu haben.

Text: Rouven Ginz, stellvertretender Wehrleiter

Bilder: Feuerwehr Hüffelsheim, KiTa Hüffelsheim

Fachbereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit