Rüdesheimer Feuersalamander: Fingerabdrücke genommen und auf dem gefliesten Bett in der Zelle Probe gelegen

Vorbereitungsgruppe der Rüdesheimer Feuerwehr besucht die Polizei in Bad Kreuznach

Wird die Feuerwehr zu Bränden oder Unfällen gerufen, kommt meistens auch die Polizei zum Einsatz, beispielsweise um den Verkehr zu regeln, den Unfall aufzunehmen oder um die Brandursache zu ermitteln.

Doch für welche Aufgaben ist die Polizei außerdem zuständig? Diese und viele andere Fragen bekamen 12 Kinder der Rüdesheimer Feuersalamander und ihre Betreuer bei einem Besuch der Polizei Bad Kreuznach beantwortet.

Wehrführer Martin Barth und Feuersalamander-Leiter Florian Wolf hatten die Visite organisiert. Mit zwei Mannschaftstransportfahrzeugen ging es zur Wache der Polizei in der Bad Kreuznacher Ringstraße, wo die Kinder von Polizeihauptkommissar (PHK) Reinhard empfangen wurden. Nach einer kurzen Begrüßung erläuterte der Polizist den wissbegierigen Feuersalamandern die vielfältigen Aufgaben der Schutz- und Kriminalpolizei, die gemeinsam in einem Dienstgebäude untergebracht sind. Hierzu gehören neben der Verkehrssicherheitsarbeit und der Kriminalitätsbekämpfung auch die Präventionsarbeit, damit es erst gar nicht zu Straftaten kommt.

Der anschließende Rundgang durch das mehrstöckige Gebäude eröffnete den Feuersalamandern und ihren Betreuern Julia Barth, Achim Baumann und Niklas Köller dann einen umfassenden Einblick in die Polizeiarbeit. PHK Reinhard zeigte den Kids, wie Fingerabdrücke an Gegenständen sichtbar gemacht werden können oder wie der Schuhabdruck eines Einbrechers im Schnee gesichert wird. In den Räumlichkeiten des Erkennungsdienstes durfte jedes Mädchen und jeder Junge selbst Fingerabdrücke mit Stempelfarbe abgeben. Herr Reinhard informierte, dass die Fingerabdrücke auch mit modernen Scannern eingescannt werden können. Die jungen Nachwuchsbrandbekämpfer waren kaum zu bremsen und nahmen natürlich auch auf dem Erkennungsdienststuhl Platz und wurden wie „echte“ Verbrecher mit Körpergröße und Gewicht erfasst.

Eine Einsatzzentrale gibt es nicht nur im Rüdesheimer Feuerwehrhaus, auch bei der Bad Kreuznacher Polizei befindet sich eine Zentrale, in der die Einsätze koordiniert werden. PHK Reinhard erklärte, dass der Polizei-Notruf 110 aber nicht mehr in der eigenen Zentrale angenommen wird, sondern im Lagezentrum der Polizei in Mainz aufläuft und von dort an die zuständige Zentrale weitergeleitet wird. Noch aufregender als die Zentrale fanden die Kinder die Gefängniszellen, die direkt neben der Zentrale untergebracht sind. Hier kommen die bösen Buben rein, bevor sie mit Gefängniswagen in richtige Strafanstalten weitertransportiert werden. Ab und an landen hier aber auch einfach nur Zeitgenossen, die ordentlich einen über den Durst getrunken haben und nicht mehr Herr ihrer Sinne sind. Die weiß gefliesten Zellen mit einem ebenfalls gefliesten Bett und einer Toilette machten auf die Kinder keinen gemütlichen Eindruck. Die Feuersalamander waren sich einig, hier niemals eingesperrt werden zu wollen.

Im Materiallager zeigte PHK Reinhard den Kindern die vielfältige Ausrüstung einer Polizistin oder eines Polizisten. Von der Dienstwaffe, die ausschließlich im Waffenschrank gelagert wird, über die schusssichere Weste bis hin zu den Handschellen tragen die Schutzmänner und -frauen eine breite Palette an Ausrüstung mit sich. Mit einem Abstecher in die Fahrzeuggarage, in der die silber-blauen Funkstreifenwagen untergebracht sind, endete die zweistündige Führung. Mit strahlenden Augen nahm jeder Salamander selbstverständlich nochmal auf dem Fahrersitz des Kombis Platz und fühlte sich wie ein echter Polizist.

Wehrführer Martin Barth und das Betreuerteam bedankten sich bei PHK Reinhard für einen sehr anschaulich und kindgerecht gestalteten Besuch der Bad Kreuznacher Polizei, der den Kindern sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Text: Rouven Ginz, stellvertretender Wehrleiter

Bilder: Feuerwehr Rüdesheim

Fachbereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit