Person unter Baum im Wald eingeklemmt

„Sonne, Wälder, Burgen, Wein – Verbandsgemeinde Rüdesheim“. Dieser Spruch beschreibt unsere schöne Verbandsgemeinde im Herzen von Rheinland-Pfalz auch heute noch sehr treffend. Und auch nicht umsonst wird das Bundesland als die „grüne Lunge“ Deutschlands bezeichnet. Denn über 42 Prozent der gesamten rheinland-pfälzischen Bodenfläche sind mit Wald bedeckt. Damit steht Rheinland-Pfalz im Ländervergleich an der Spitze.

Was für die Bürger Erholung und gute Luft bedeutet, kann für die Feuerwehren für viel Arbeit sorgen. Zwar sind Waldbrände hierzulande aufgrund des überwiegenden Laubbaumbestandes nicht so häufig ein Grund für Alarmierungen wie beispielsweise in Brandenburg mit seinen großen Nadelwäldern, aber auch hier kann sich ein Bodenfeuer im Wald schnell ausbreiten. Auch Unfälle bei Arbeiten im Wald können Anlass für einen Einsatz der Feuerwehr bieten. Daher gilt es für die Feuerwehren, sich auf solche Szenarien vorzubereiten und ihr „Revier“ kennenzulernen.

„Person unter Baum im Wald eingeklemmt“ lautete die Übungsmeldung, mit der die Aktiven der Spabrücker Stützpunktfeuerwehr am Dienstagabend alarmiert wurden. Wehrführer-Stellvertreter Peter Jörg und Kamerad Lukas Kreer hatten folgende Übungslage vorbereitet: Ein Arbeiter wurde bei Baumarbeiten auf einem ehemaligen Bunker unter einem Baum eingeklemmt. Erschwerend kam eine Pfählungsverletzung durch einen dickeren Ast im Bauchraum hinzu.

Wehrführer Heiko Zuck rückte mit seiner Mannschaft und den Fahrzeugen TLF 16/25, MZF 3-TH und MTF zur vermeintlichen Einsatzstelle aus. Nach Feststellung der Lage erteilte der Einsatzleiter den Befehl zur Stabilisierung des Patienten. Mit einer Kettensäge wurde der Baum zerkleinert und vom Patienten gehoben.

Aufgrund der Schwere der Verletzungen ordnete der Rettungsdienst einen schonenden Transport zum Rettungswagen an. Um Erschütterungen für den Patienten zu vermeiden, bauten die Feuerwehrleute mit Hilfe der Seilwinde des Mehrzweckfahrzeugs eine Seilbahn. Dafür wurde das Zugseil mit einer Endlosschlinge an einem stabilen Baum fixiert. Nachdem der Patient in die Schleifkorbtrage „gebettet“ war, konnte der Schleifkorb sicher und zügig zu Boden gelassen und der Patient dem Rettungsdienst übergeben werden.

Im Anschluss an die Übung erläuterten die Ausbilder die Besonderheiten der UVV „Winden, Hub- und Zuggeräte“ beim Einsatz in schwer zugänglichen Bereichen. Heiko Zuck bedankte sich bei den beiden Kameraden Peter Jörg und Lukas Kreer für die Ausarbeitung der anspruchsvollen Übung.

Text: Rouven Ginz, Wehrleiter-Stellvertreter

Bilder: Feuerwehr Spabrücken

Fachbereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit