Norheimer „Feuerwehr-Racker“ löschen brennendes Häuschen wie die Profis

Tag der offenen Tür bei der Feuerwehr Norheim

Alljährlich feiert die Feuerwehr in der 1.600-Seelengemeinde Norheim am Pfingstwochenende ihren Tag der offenen Tür. Auch in diesem Jahr lockten die aktive Wehr, die Jugendfeuerwehr und die „Norheimer Feuerwehr-Racker“ mit einem tollen Programm viele Gäste zum Feuerwehrgerätehaus.

Am Samstagabend luden der Feuerwehrförderverein und die Aktiven zum gemütlichen Dämmerschoppen mit Abendessen ein. Zu fortgeschrittener Stunde öffnete die Cocktailbar. Auch ein Regenschauer konnte den Festbesuchern Nichts anhaben und so feierten sie bei leckeren Longdrinks und guter Musik bis spät in die Nacht.

Pünktlich zum Frühschoppen riss die Wolkendecke am Sonntagvormittag auf und die Sonne kam zum Vorschein. Viele Bürgerinnen und Bürger und Abordnungen von befreundeten Wehren, darunter aus Niederhausen, Oberhausen, Duchroth und Rüdesheim, waren ans Norheimer Gerätehaus gekommen, um mit der Feuerwehr zu feiern. Die Kids konnten sich auf der großen Hüpfburg austoben und für interessierte Besucher präsentierte die Mannschaft um Wehrführer Jens Kaffine ihre Einsatzfahrzeuge und das Rettungsboot.

Um die Mittagszeit hatten sich alle Garnituren im Zelt restlos gefüllt und die Grillmannschaft versorgte die hungrigen Gäste routiniert mit leckerem Spießbraten, Currywurst und Pommes frites.

Am Nachmittag standen mit Ehrungen und Beförderungen sowie Vorführungen der Jugendfeuerwehr und der Bambinifeuerwehr drei weitere Höhepunkte auf dem Programm.

Wehrführer Jens Kaffine freute sich, neben den vielen Gästen auch Bürgermeister Markus Lüttger, Norheims Ortsbürgermeister Dr. Kai Michelmann, die beiden stellvertretenden VG-Wehrleiter Rouven Ginz und Jörn Trautmann sowie den ehemaligen Kreisfeuerwehrinspekteur Werner Eierdanz und den bisherigen stellvertretenden Wehrleiter der VG Bad Münster am Stein-Ebernburg, Thomas Degen, zum offiziellen Teil begrüßen zu können. Wilfried Diepers lobte in seiner Funktion als erster Vorsitzender des Fördervereins das unermüdliche Engagement der 40 Norheimer Feuerwehraktiven und warb bei den Gästen für die Mitgliedschaft im Feuerwehrförderverein.

Ortsbürgermeister Kai Michelmann zeigte sich stolz auf seine Feuerwehr in Norheim, die unter anderem für die Nahe und die Bahnstrecke zuständig sind. Er dankte der Feuerwehr für ihren Arbeitseinsatz bei der Erneuerung der Friedhofseinfriedung und hier ganz besonders Feuerwehrmann Christian Butz, der seine Gerätschaften dafür unentgeltlich zur Verfügung stellte. Im Hinblick auf aktuelle Themen aus dem Dorfgeschehen konnte Dr. Michelmann die erfreuliche Mitteilung machen, dass der Breitbandausbau in Norheim in großen Schritten vorangehe und die Breitbandversorgung in weiten Ortsteilen bald deutlich verbessert werde.

Bevor Bürgermeister Markus Lüttger die ehrenvolle Aufgabe hatte, aktive Kameraden zu verpflichten, zu befördern und zu ehren, betonte er die Notwendigkeit einer aktiven Mitgliedschaft in den 32 Feuerwehreinheiten der Verbandsgemeinde Rüdesheim und warb eindringlich dafür, dass grade die Ortsgemeinden Gemeindearbeiter einstellen sollen, die auch in der Feuerwehr aktiv sind oder werden. Denn diese Mitarbeiter sind es, die tagsüber vor Ort sind und schnelle wirksame Hilfe leisten können.

Umso mehr freute sich der Bürgermeister, mit Samuel Landgrebe ein neues aktives Mitglied in der Norheimer Einheit begrüßen zu können. Der gebürtige Westfale ist Rettungsassistent beim ASB und hatte bisher mit der Feuerwehr nur beruflich zu tun. Dies wird sich nun ändern. Markus Lüttger verpflichte den Quereinsteiger per Handschlag und hieß ihn herzlich in der Feuerwehr willkommen.

Jugendfeuerwehrwart Markus Maurer hat an der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule in Koblenz den Führungslehrgang zum Gruppenführer erfolgreich absolviert. Lüttger ernannte Maurer auf Vorschlag der Wehrführung zum Gruppenführer und überreichte ihm die Beförderungsurkunde zum Brandmeister.

Mit Erreichen der Altersgrenze wurde Wolfgang Karsch aus dem aktiven Feuerwehrdienst entpflichtet. Der Bürgermeister dankte Wolfang Karsch, der in Norheim seit dem Jahr 2000 in der Feuerwehr aktiv war, für sein langjähriges Engagement. Wehrführer Jens Kaffine und sein Stellvertreter Michael Petermann bedankten sich bei ihrem Freund Wolfgang im Namen der Feuerwehr für seine Kameradschaft und seine geleistete Arbeit. In der Hoffnung, dass „Feuerwehr-Nachbar“ Wolfgang auch zukünftig weiterhin über den Zaun rüber zum Feuerwehrhaus klettere und ins Gerätehaus komme, überreichten ihm die Beiden eine Dankesurkunde und ein Geschenk zum Abschied.

Im Auftrag von Innenminister Roger Lewentz hatte Markus Lüttger das silberne Feuerwehrehrenzeichen für Wehrführer Jens Kaffine mitgebracht. Der Bürgermeister überreichte dem Wehrführer, der seine Mannschaft seit sieben Jahren erfolgreich führt, das Ehrenzeichen für 25 Jahre aktiven und pflichtreuen Dienst.

Bevor das Kuchenbuffet eröffnet wurde, präsentierte die Jugendfeuerwehr den Gästen die Schutzausrüstung eines Angriffstrupps, der zur Bekämpfung eines Brandes in ein Haus vorgeht. Die Jugendlichen zwischen 10 und 16 Jahren sorgten unter Moderation von Michael Petermann dafür, dass die beiden Einsatzkräfte Christian Butz und Markus Maurer ihre persönliche Schutzausrüstung anlegten und auch mit Atemschutzgerät, Funkgerät und Schlauchmaterial ausgerüstet wurden.

Ihr ganzes Können zeigten die jüngsten der Norheimer Feuerwehr: Die Feuerwehr-Racker stellten unter Leitung von Sabine Domann die verschiedenen Schläuche und Strahlrohre vor, mit denen die Feuerwehr löscht. Highlight war die anschließende Schauübung, bei der die Kids zwischen dem sechsten und zehnten Lebensjahr die D-Schläuche gekonnt ausrollten, um im Anschluss mit der Kübelspritze den Wasserstrahl zielgenau auf das Brandhäuschen zu richten. Nachdem alle Türchen aufgespritzt waren, konnte Sabine Domann „Feuer aus!“ melden.

Mit einem gemütlichen Beisammensein klang das Feuerwehrfest am Abend aus.

Text: Rouven Ginz, stellvertretender Wehrleiter

Bilder: Feuerwehr VG Rüdesheim

Fachbereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit