Neues von der Feuerwehreinheit Rüdesheim: Von strahlenden Feuersalamander-Augen über bestandene und gestandene Truppführer sowie einer Fortbildung unserer Wehrführung bis hin zu einer „Riesen Sauerei“ in der Rüdesheimer Gemarkung

Ganz schön viel los war bei unserem Team der Freiwilligen Feuerwehr Rüdesheim/Nahe am gestrigen Freitag und am heutigen Samstag. Während unsere aktive Wehr die letzte Feuerwehrwoche des ersten Quartals des Jahres 2019 beim „Quartalsabschluss“ in der Gaststätte des Kleingartenvereins „Städtische Wiese“ in der Hermannstraße in Bad Kreuznach gemütlich ausklingen ließ, schwärmten die Rüdesheimer Feuersalamander am Freitagabend gemeinsam mit ihren Betreuerinnen und Betreuern Julia Barth, Marina Scheuss, Florian Wolf, Achim Baumann und Niklas Köller zum Löschbezirk Nord der Feuerwehr Bad Kreuznach aus, um die dortige moderne Wache der Kameradinnen und Kameraden im Norden der Kreisstadt Bad Kreuznach zu besichtigen. Bad Kreuznachs Jugendfeuerwehrwart Matthias Heblich zeigte den Kids neben dem Gerätehaus das moderne Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20 und die Drehleiter DLAK 23/12. Der jüngste Brandschutznachwuchs klebte dem Feuerwehrmann bei seinen Erklärungen regelrecht an den Lippen und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Mit strahlenden Augen stellten sich die Kinder zum gemeinsamen Gruppenbild vor der Drehleiter zum Erinnerungsfoto.

15 Teilnehmer des Kreisausbildungslehrgangs „Truppführer“ trafen sich am Samstagmorgen um acht Uhr am Gerätehaus zum vierten und letzten Lehrgangstag. Lehrgangsleiter Steffen Zorn und die Ausbilder Thomas Harig, Knut Klein und Patric Seefeldt konnten nach der schriftlichen und praktischen Lernerfolgskontrolle allen Teilnehmern zum erfolgreich bestandenen Lehrgang gratulieren. Um die Verpflegung der Teilnehmer während des vierwöchigen Lehrgangs kümmerten sich Aktive unseres Teams mit ihren Ehepartnerinnen. Hierfür sagen wir an dieser Stelle herzlichen Dank.

Noch früher begann der heutige Samstag für unseren Wehrführer Martin Barth und seinen Stellvertreter Rouven Ginz. Beide machten sich um 6.30 Uhr auf den Weg nach Köln, wo sie an dem ganztägigen Seminar „Fortbildung für Einsatzleiter“ des Kohlhammer Verlags teilnahmen. Die Referenten von Berufsfeuerwehren boten den 150 Teilnehmern aus ganz Deutschland vier interessante und kurzweilige Vorträge zu den Themenbereichen „Einsatztaktik für den Zugführer“, „Einsatzstellenorientierung“, „Unwetterlagen effizient bewältigen“ und „Feuerwehr in Polizeilagen“. Die Inhalte des Seminars, für das die beiden Wehrführer rund 300 Euro aus der „eigenen Tasche“ investierten, bietet den Führungskräften neue Gedankenansätze und maßgebende Entscheidungshilfen, die bei der ein oder anderen künftigen Einsatzlage sicherlich Anwendung finden wird. Übrigens: Wie klein die Feuerwehrwelt doch ist, zeigte sich daran, dass Martin Barth und Rouven Ginz die Wehrleitung der Feuerwehr der Verbandsgemeinde Herrstein aus dem benachbarten Landkreis Birkenfeld beim Seminar in Köln trafen und sich nach einem freudigen „Hallo!“ über aktuelle News und Themen des Feuerwehrwesens im Leitstellenbereich Bad Kreuznach austauschte.

Alle Erwartungen übertroffen wurde bei unseren Feuerwehrkameraden Maik Pleines, Tim Pleines, Kevin Adam, Niklas Köller, Charly Seckert, Felix Scherer, Luca Viehl, Eckhard Viehl und Bambinibetreuerin Julia Barth mit Tochter Luisa beim diesjährigen Dreck-weg-Tag der Ortsgemeinde Rüdesheim. Allerdings im negativen Sinne. Aber eins nach dem anderen. Los ging es heute um zehn Uhr an der Scheune in der Ortsmitte. Neben der Feuerwehr waren viele Rüdesheimerinnen und Rüdesheimer der Einladung der Gemeindespitze um Ortsbürgermeister Jürgen Poppitz und den ersten Beigeordneten Heinz-Herbert Stephan gefolgt, um die Gemarkung von allerlei Unrat und Dreck zu befreien. In „Reinigungstrupps“ schwärmten die Freiwilligen in alle Richtungen aus und fischten die Hinterlassenschaften aus den Ecken.

Unser Team hatte die Bereiche „Radweg Richtung Weinsheim“ und „das Rech auf dem Kesselberg“ übernommen. War bereits in den vergangenen vierzehn Tagen mehrfach von illegal entsorgten Baggerketten in den Zeitungen, im Radio und sogar im Fernsehen des SWR berichtet worden, hatte grade der Steilhang auf dem Kesselberg noch einige weitere unangenehme Überraschungen für unsere Mannschaft zu bieten. Fassen wir es mit den Worten von Tim Pleines kurz zusammen: „Eine riesen Sauerei!“

Denn was verantwortungslose Umweltverschmutzer in der Gemarkung entsorgten, geht auf keine Kuhhaut und passte noch nicht mal auf einen Klein-Lkw. Mehr als 40 volle Müllsäcke mit Haushaltsmüll, beschissenen Windeln und undefinierbaren Gegenständen holten unsere Männer, gesichert an Leinen und Gurten, zusammen mit den Baggerketten aus dem Hang und verluden sie auf den Transporter der Ortsgemeinde und einen Anhänger. Um die fachgerechte Entsorgung werden sich die Rüdesheimer Gemeindearbeiter Anfang der nächsten Woche kümmern.

Geschwitzt, geschafft und vor allen Dingen sprachlos ob der illegal entsorgten Müllmengen konnten unsere Helfer den Dreck-Weg-Tag nach rund vier Stunden beenden und ließen sich die Erbsensuppe am „Grünen Punkt“ als Stärkung nach getaner Arbeit gut schmecken.

Zufrieden und mit dem guten Gefühl, unserer Heimatgemeinde Rüdesheim zu einer sauberen Gemarkung verholfen zu haben, startete unser Team in ein hoffentlich ruhiges und sonniges Wochenende.

Text: Rouven Ginz, Wehrführer-Stellvertreter/Pressesprecher Feuerwehr VG Rüdesheim Bilder: Feuerwehr Rüdesheim

Fachbereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit