Grundtätigkeiten der technischen Hilfeleistung bei Unfällen mit Pkw: Feuerwehrangehörige bilden sich in der Grundausbildung Teil 2 am Stützpunkt Spabrücken fort

Steter Tropfen höhlt den Stein. Das bekannte Sprichwort lässt sich ohne Weiteres auf den Einsatz- und Übungsbetrieb bei der Feuerwehr übertragen. Denn nur die Einsatzkräfte, die sich regelmäßig fortbilden, wissen auch im Einsatzfall was zu tun ist und wie richtig gehandelt wird.

Am gestrigen Samstag fand im Gerätehaus der Stützpunktfeuerwehr Spabrücken der zweite Grundausbildungslehrgang Teil 2 der VG Rüdesheim in diesem Jahr statt.

Lehrgangsleiter Heiko Zuck und sein Ausbilderteam mit den Ausbildern Dirk Zimmermann und Andreas Weis wurden von Marius Dinges und Oliver Sonnet sowie von Matthias Plautz vom Arbeiter Samariter Bund Bad Kreuznach unterstützt. Der ASB stellte für die Ausbildung, die sich dem Themenschwerpunkt „Technische Hilfeleistung bei Unfällen mit Pkw“ widmete, dankenswerterweise einen Rettungswagen zur Verfügung, um die Übungseinheiten so realistisch wie möglich gestalten zu können.

Los ging es bereits am Samstagmorgen um acht Uhr, als Heiko Zuck 20 Kameradinnen und Kameraden aus dem gesamten Verbandsgemeindegebiet begrüßen konnte. Die Ausbilder hatten drei Stationen vorbereitet, an denen die Teilnehmer verschiedene Übungseinheiten absolvierten.

An der ersten Station lernten die Aktiven die Geräte kennen, die bei einem Verkehrsunfall mit Menschenrettung benötigt werden. Hierzu zählen unter anderem Hydraulikaggregat, Rettungsschere, Spreizer, Rettungszylinder, Säbelsäge und Trennschleifer. Ausbilder Dirk Zimmermann und sein Helfer Marius Dinges gaben auch Hinweise zur Bedienung der technischen Geräte und schulten die jungen Feuerwehrleute auch im sicheren Umgang im Hinblick auf die Unfallverhütungsvorschriften.

Welche umfassenden Einsatzmöglichkeiten eine Feuerwehreinheit mit ihrem Tragkraftspritzenfahrzeug bei einem Verkehrsunfall abdecken kann, erläuterten Lehrgangsleiter Heiko Zuck und sein Helfer Oliver Sonnet. Zu den Lernzielen gehörte auch das richtige Erkunden der Einsatzstelle. Gerade alternative Antriebe erfordern heute eine weitreichendere Erkundung als es noch vor zehn Jahren der Fall war. So ging Heiko Zuck auch auf die Erkennungsmerkmale wie z.B. Fahrzeugkennzeichnungen bei Erd- oder Flüssiggasfahrzeugen ein. Die Aktiven lernten auch, dass beispielsweise ein Sonnenschutz mit Comicfiguren an den hinteren Seitenscheiben eventuell auf Kinder als Fahrzeuginsassen hinweisen können. Deshalb gehörte auch die Anwendung des Glasmanagementkoffers und sein Inhalt zu den Lehrinhalten.

Die Beladung eines TSF, TSF-W oder KLF bietet zudem mit Schläuchen, Schlauchbrücken, Keilen und Leiterteilen perfekte Möglichkeiten, um ein Fahrzeug in Seitenlage zu stabilisieren. Abschließend erfolgte eine Einweisung in das StabFast-System, das auf den drei Rüstfahrzeugen in Rüdesheim, Spabrücken und Waldböckelheim stationiert ist und eine schnelle Stabilisierung verunfallter Fahrzeuge ermöglicht.

Wie ein verletzter Fahrzeuginsasse patientengerecht umgelagert wird, zeigten Andreas Weis und Matthias Plautz an der dritten Station und stellten die notwendigen Schritte von der Befreiung der eingeklemmten Person aus dem Fahrzeug bis zur Übergabe an den Rettungsdienst vor. Dabei gingen die Ausbilder auch auf die Unterstützungsmöglichkeiten und Zusammenarbeit zwischen Rettungsdienst und Feuerwehr ein. Die Besichtigung des RTW und die Erläuterung der technischen Ausstattung rundeten die Station ab.

Nach dem Mittagessen, das von Yvonne Zuck und Clemens Thilmann zubereitet und serviert wurde, stand eine Praxiseinheit auf dem Ausbildungsplan. Ziel war es, einen Pkw, der sich nach einem Unfall in Seitenlage befand, schonend wieder auf die Räder zu stellen. Dies kann sinnvoll sein, wenn es der Zustand des Patienten erlaubt. Die Teilnehmer übten zwei Varianten. Einmal wurde der Pkw mit Hilfe von 2 B-Schläuchen und Manpower wieder auf die Räder gestellt, ein anderes Mal dienten Steckleiterteile dem schonenden Aufstellen des Pkw. Zum Abschluss konnten die Teilnehmer hydraulisches Rettungsgerät an einem Fahrzeug in den Einsatz bringen.

Lehrgangsleiter Heiko Zuck bedankte sich bei den Aktiven für die engagierte Mitarbeit und bei den Ausbildern für die lehrreiche Schulung. Ein besonderes Dankeschön richtete er abschließend an das Team der Feuerwehr Spabrücken für die gute Verpflegung der Lehrgangsteilnehmer und an den ASB für die Bereitstellung des RTW.

Text: Rouven Ginz, stellvertretender Wehrleiter & Pressesprecher Feuerwehr VG Rüdesheim Bilder: Feuerwehr Spabrücken

Fachbereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit