Gemeinschaftsübung: Freiwillige Feuerwehren aus Dalberg, Spabrücken-Hergenfeld und Spall trainieren gemeinsam die Menschenrettung aus Zwangslagen

Nach der Übung ist vor der Übung – so beschreibt Wehrführer Christoph Krieg aus Dalberg die gemeinsame Ausbildungsveranstaltung der Feuerwehreinheiten aus Dalberg, Spabrücken-Hergenfeld und Spall am vergangenen Dienstagabend. Auch dieses Mal diente, wie bereits bei der Objektübung mit der Feuerwehreinheit Wallhausen vor 14 Tagen, ein Abrissgebäude in der Dalberger Ortsmitte als prädestiniertes Übungsobjekt. Im Gegensatz zur ersten Übung Ende September, die den Themenbereich „Brandschutz“ als Schwerpunkt hatte, stand dieses Mal die technische Hilfeleistung auf dem Ausbildungsplan.

Die Wehrführer der Feuerwehren aus Dalberg und Spabrücken-Hergenfeld, Christoph Krieg und Heiko Zuck, hatten zwei Übungsszenarien ausgearbeitet.

Vermisste Person im Weinkeller

Die erste Übungslage sah folgende Ausgangssituation vor: In einem Weinkeller wurde eine Person vermisst. Da aufgrund der Jahreszeit mit einem Gärgasunfall zu rechnen war, musste der Angriffstrupp unter schwerem Atemschutz in den Keller vorgehen. Um im Notfall eingreifen zu können, stand ein Sicherheitstrupp in Bereitschaft. Zeitgleich wurden der Innenhof und die Gebäudeteile des Anwesens großflächig ausgeleuchtet.

Der Angriffstrupp im Gebäude hatte keine große Mühe, die bewusstlose Person, dargestellt durch einen Dummy, zeitnah aufzufinden. Nach der Rettung aus dem Weinkeller wurde sie schnellstmöglich aus dem Gefahrenbereich gebracht und an den Rettungsdienst übergeben.

Rettung einer verletzten Frau und eines Kindes aus einem verschlossenen Haus

In einem Wohnhaus war eine Frau gestürzt. Ihr Kind war wohlauf. Die ersten Einsatzkräfte stellten bei der Erkundung fest, dass das Haus verschlossen war. So verschafften sich die Feuerwehrkräfte Zugang ins Gebäude, indem sie über zwei Steckleiterteile in ein geöffnetes Fenster im ersten Obergeschoss in das Haus einsteigen konnten. Nachdem der Trupp im Gebäude war, konnte die Haustür geöffnet werden.

Die verunfallte Mutter und ihr Kind wurden in der ersten Etage angetroffen. Die Frau klagte nach dem Sturz über Rückenschmerzen. Der Rettungsdienst übernahm die Erstversorgung der Patientin und ordnete eine schonende Rettung an, um eine weitere Verletzung der Wirbelsäule auszuschließen.

Die Rettung musste über das Treppenhaus erfolgen. Für eine alternative Rettungsmöglichkeit, beispielsweise durch das Fenster mittels des Leiterhebels, boten die engen baulichen Gegebenheiten nicht den benötigten Platz.

Der Einsatzleiter entschied deshalb, die Rettung mittels Schleifkorbtrage durch das Treppenhaus durchzuführen. Um ausreichend Bewegungsfläche für die Schleifkorbtrage zu haben, demontierten die Einsatzkräfte Teile des Treppengeländers. Die verletzte Frau wurde mit vereinten Kräften nach unten gebracht und an den Rettungsdienst übergeben.

Heiko Zuck und Christoph Krieg zeigten sich mit den durchgeführten Einsatzmaßnahmen zufrieden und dankten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die motivierte Mitarbeit.

Text: Rouven Ginz, Christoph Krieg und Michael Heigert

Bilder: Feuerwehr Dalberg

Fachbereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit