Gelebte Kooperation: Feuerwehren aus Spabrücken und Hergenfeld trainieren gemeinsam den Einsatz bei einem Wohnhausbrand

Die reibungslose Zusammenarbeit der Wehren unserer Verbandsgemeinde ist ein elementarer Bestandteil des Einsatzerfolgs. Gerade tagsüber, wenn der Großteil der Wehrleute aufgrund weit entfernter Arbeitsplätze nicht zur Verfügung steht, müssen wir mittlerweile bei bestimmten Alarmstichworten weitreichend und auch Ausrückebereich übergreifend alarmieren, um eine schlagkräftige Mannschaft und die notwendige Anzahl an Atemschutzgeräteträgern in möglichst kurzer Zeit zusammen zu bekommen. Die gemeinsame Ausbildung der Wehren ist deshalb wichtig, damit sich die Wehren im Einsatz perfekt ergänzen können.

Am gestrigen Dienstagabend übten die Wehren aus Spabrücken und Hergenfeld gemeinsam den Einsatz bei einem Wohnhausbrand. Wehrführer-Stellvertreter Peter Jörg und Dirk Biedenbender hatten ein Übungsszenario ausgearbeitet, das die teilnehmenden Aktiven vollumfänglich beschäftigen sollte.

Mit der Alarmmeldung „Wohnhausbrand! Drei vermisste Personen!“ wurden die Einsatzkräfte zum Übungsobjekt gerufen. Die angenommene Lage stellte sich wie folgt dar:

An einer Heizungsanlage im Keller einer Scheune kam es zu einem technischen Defekt. Beim Versuch des Eigentümers, die kaputte Heizung eigenhändig zu reparieren, kam es plötzlich zu einer Verpuffung im Heizungsraum, die einen Schwelbrand verursachte. Rasend schnell breitete sich der giftige Brandrauch, der durch künstlichen Nebel erzeugt wurde, in der Scheune und auch im angrenzenden Wohnhaus aus.

Kurz nach dem Alarm erreichte die Spabrücker Wehr mit dem Tanklöschfahrzeug die Einsatzstelle. Gruppenführer Marius Knepper stellte bei seiner Erkundung fest, dass sowohl Scheune als auch Wohnhaus komplett verraucht waren. Der Eigentümer wurde in der Scheune vermisst, die Ehefrau mit dem zweijährigen Kleinkind sollten sich noch im Wohnhaus aufhalten.

Gruppenführer Knepper befahl sofort den Einsatz von zwei Atemschutztrupps zur Menschenrettung. Während die Trupps auch mit Unterstützung der Wärmebildkamera die Personensuche im Gebäude durchführten, stand ein gemischter Sicherheitstrupp, bestehend aus je einer Einsatzkraft aus Hergenfeld und Spabrücken für einen etwaigen Atemschutznotfall bereit.

Die vermissten Personen wurden zügig gefunden und dem Rettungsdienst übergeben. Mehrere Gasflaschen, die sich im Heizungsraum in der Scheune befanden, wurden ins Freie gebracht und heruntergekühlt.

Im Nachgang zur Übung testeten die Teilnehmer die „hydraulische Belüftung“ des Gebäudes und befreiten anschließend mittels Überdrucklüfter das restliche Gebäude vom „Brandrauch“.

Text: Rouven Ginz, Wehrleiter-Stellvertreter VG Rüdesheim

Textinfos und Bilder: Peter Jörg, Wehrführer-Stellvertreter FW Spabrücken

Fachbereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit