Mehr Sicherheit als am Samstagabend kann es für die Winterbacher Bevölkerung bestimmt nicht öfter geben. Die Feuerwehr der Soonwaldgemeinde war Gastgeber des zweiten Kameradschaftsabends, zu dem die Verbandsgemeinde Rüdesheim ihre Feuerwehrangehörigen mit ihren Partnerinnen und Partnern in die Gemeindehalle eingeladen hatte. Der Einladung waren viele Kameradinnen und Kameraden aus allen 32 Feuerwehreinheiten der VG Rüdesheim gefolgt und Wehrleiter Christian Vollmer freute sich zu Beginn des Kameradschaftsabends, rund 320 Gäste begrüßen zu können.
Die Organisation des Festes, mit dem Bürgermeister Markus Lüttger und die Wehrleiter Christian Vollmer, Rouven Ginz und Jörn Trautmann den Aktiven der Wehren als Dankeschön ein großes Stück Wertschätzung für die über das Jahr geleisteten Einsätze und Ausbildungen zurückgeben möchten, hatte in diesem Jahr die Feuerwehreinheit Winterbach übernommen. Wehrführer Carsten Schrot und seine Mannschaft hatten gemeinsam mit dem Feuerwehrförderverein ein großartiges Fest auf die Beine gestellt und keine Mühen gescheut, ein toller Gastgeber zu sein. Die Gemeindehalle war passend zur Gästeschar mit zahlreichen Feuerwehrutensilien wie Strahlrohre, Helme und Schläuche dekoriert. Dass die Dorfgemeinschaft in Winterbach hervorragend funktioniert, zeigt sich daran, dass der SV Winterbach die Bewirtung der Feiernden mit Getränken übernahm. Die Feuerwehr verwöhnte die Gäste mit leckeren Wildburgern, Hamburgern und Pommes frites. Die Wildburger waren der Renner des Abends und schmeckten köstlich. Für den kleinen Hunger zwischendurch hatte die Bäckerei Andrae aus Waldböckelheim dankenswerterweise 250 Brezel gespendet, die mit Spundekäs über die Theke gingen. Die Winterbacher wissen, wie gefeiert wird und hatten für die musikalische Unterhaltung die Live Band „Die Wilddiebe“ engagiert.
Bevor die Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner aber die Tanzbeine schwangen und in einer Schlauch-Polonaise durch die Halle zogen, standen die Ehrungen verdienter Feuerwehrkameraden auf dem Programm. Wehrleiter Christian Vollmer eröffnete den Kameradschaftsabend mit einem kurzen Grußwort und freute sich besonders über den Besuch seines Wehrleiter-Kollegen Michael Grimm und dessen Frau Yvonne aus Grimma. Beide verbringen zurzeit ihren Urlaub in Oberhausen an der Nahe und Christian Vollmer hatte die beiden Freunde aus der Partnergemeinde der VG Rüdesheim spontan zum Kameradschaftsabend eingeladen.
Bürgermeister Markus Lüttger zeigte sich begeistert über die vielen Gäste, die zum zweiten Kameradschaftsabend gekommen waren und begrüßte als oberster Dienstherr der Feuerwehrleute der VG Rüdesheim die Landrätin Bettina Dickes, den Wehrleiter Christian Vollmer und seinen ersten Stellvertreter Rouven Ginz, den ersten Beigeordneten der VG Rüdesheim, Heinz-Martin Schwerbel, den Winterbacher Ortsbürgermeister Werner Rebenich, dem er für die kostenlose zur Verfügungstellung der Gemeindehalle dankte, Tanja Reintsch als zuständige Mitarbeiterin für die Belange der Feuerwehren in der VG sowie die Fraktionsvorsitzenden Jürgen Frank (CDU), Helmut Schmidt (SPD) und Stefan Boxler (Bündnis 90/Die Grünen).
„Über 320 Anmeldungen zeigen, wie stark die Gemeinschaft der Feuerwehr VG Rüdesheim ist!“, betonte Markus Lüttger. Aktuell stehen 613 Frauen und Männer im aktiven Dienst der Wehren. In der Jugendfeuerwehr sind 146 Jugendliche engagiert und 84 Schülerinnen und Schüler machen in den Vorbereitungsgruppen mit. Für den Bürgermeister zeigen die 200 Einsätze, die im Jahr 2018 von den Feuerwehren bereits gefahren wurden, dass die Feuerwehr der VG Rüdesheim notwendig ist, um die Bürgerinnen und Bürger in der Verbandsgemeinde Rüdesheim und auch über die Verbandsgemeindegrenzen hinaus zu schützen. Lüttger erinnerte beispielhaft an den Einsatz der VG-Wehren nach dem schlimmen Unwetter in Herrstein. „Für unsere Einheiten war es eine Selbstverständlichkeit, auch über die Kreisgrenzen hinweg zu helfen.“, so der Bürgermeister, für den die örtlichen Wehren auch ein wichtiger Bestandteil der Dorfgemeinschaft sind. „Wenn sich jeder gesetzmäßig verhalten würde und ganz abgesehen von Naturkatastrophen, bräuchte die VG auch mehr oder weniger keine Feuerwehr. Doch was wären die Ortsgemeinden ohne die örtlichen Wehren? Dann lägen die Weihnachtsbäume vermutlich noch im Sommer auf der Straße!“, so Lüttger in seiner von viel Beifall begleiteten Rede weiter. Bedauern äußerte der Feuerwehrchef darüber, dass mancher Zeitgenosse nicht mal „Danke“ für die Hilfe der Feuerwehr sagt, geschweige denn zwei Euro für die Mannschaftskasse spendet, wenn die Bäume an der Tür abgeholt werden.
„Ihr Feuerwehrleute seid, genauso wie jede Krankenschwester und jeder Altenpfleger, die kleinen und großen Helden des Alltags!“ rief Markus Lüttger den Aktiven zu und bedankte sich bei ihnen für den Dienst bei Einsätzen, zu denen zu jeder Tages- und Nachtzeit alarmiert werden kann. Sein Dank richtete er auch an die Jugendwarte und Betreuer, die eine hervorragende Jugendausbildung abseits von Smartphone, Playstation und Xbox anbieten und damit für den wichtigen Nachwuchs in den Wehren sorgen. Er dankte auch den Wehrleitern Christian Vollmer, Rouven Ginz und Jörn Trautmann sowie allen Führungskräften in den Wehren, die das Schiff „Feuerwehr VG Rüdesheim“ mit über 600 Mann Besatzung in die richtige Richtung lenken. Und auch den wichtigsten Menschen im Leben eines Feuerwehrangehörigen, nämlich den Ehefrauen und -männern, Partnerinnen und Partnern und den Kindern im Hintergrund, die allzu oft auf ihre Männer, Frauen und Väter verzichten müssen und ohne die dieses zeitintensive Hobby nicht möglich wäre, dankte der Bürgermeister besonders. Zum Schluss seiner Rede drückte der Bürgermeister den Wunsch aus, dass alle gesund bleiben.
Landrätin Bettina Dickes begrüßte die Wehrleute und Gäste herzlich und freute sich, dass sich die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Bad Kreuznach auf ihre Feuerwehren verlassen können, wofür sie sich ebenfalls bedankte. Keinerlei Verständnis zeigte die Landrätin dagegen für Bürger, die sich kürzlich bei einem nächtlichen Brand in Hackenheim durch den Einsatz der Feuerwehren gestört und belästigt fühlten, während die Nachbarn um ihr Leben kämpften und ihr gesamtes Hab und Gut verloren haben. Bettina Dickes warb daher für die Bürgerinitiative „Bündnis für Sicherheit“ Landkreis Bad Kreuznach e.V., das sich für die Belange der Hilfsorganisationen stark mache und die Einsatzkräfte unterstütze.
Der Winterbacher Ortsbürgermeister Werner Rebenich verbarg nicht seinen Stolz auf seine Winterbacher Wehr. „Ich danke der Winterbacher Feuerwehr, die eine starke Einheit ist und auf die nicht nur im Einsatz Verlass ist, sondern auch im Dorfleben sehr engagiert ist.“.
Zusammen mit Bürgermeister Markus Lüttger nahm Landrätin Bettina Dickes anschließend die Ehrung verdienter Feuerwehrmänner vor, die sich seit mehreren Jahrzehnten für die Allgemeinheit engagierten. Mit Worten des Dankes für das geleistete Engagement zeichneten Bettina Dickes und Markus Lüttger mit dem goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen für 35-jährige, aktive und pflichttreue Zugehörigkeit in der Feuerwehr die Kameraden Matthias Baab und Björn Thilo Wolf (beide Feuerwehr Oberhausen/Nahe), Mario Becker, Thomas Haas, Jens Kühn, Thomas Mecking und Donald Schneider (alle Feuerwehr Bockenau), Lothar Lang (Feuerwehr Hergenfeld) aus.
Für ihr 45-jähriges Jahre, aktive und pflichttreue Zugehörigkeit in der Feuerwehr wurden die Feuerwehrkameraden Hermann-Josef Randau (Feuerwehr Duchroth), Werner Andrae (Feuerwehr Waldböckelheim), Wilfried Braun (Feuerwehr Roxheim), Kurt Augustin (Feuewehr Winterbach) und Willibald Eckes (Feuerwehr Hüffelsheim) mit dem goldenen Feuerwehr-Ehrenzeichen mit Eichenlaubkranz aus.
Nach dem kurzweiligen offiziellen Programmteil brachten „Die Wilddiebe“ die Gemeindehalle mit Hits aus mehreren Jahrzenten und den aktuellen Charts zum Beben und sorgten bis weit nach Mitternacht für ausgelassene Partystimmung und machten den Kameradschaftsabend zu einem sensationellen Dankeschön-Fest für die Feuerwehrangehörigen der VG Rüdesheim
Text: Rouven Ginz, stellvertretender Wehrleiter
Bilder: Feuerwehr VG Rüdesheim
