Die Tragkraftspritze fördert das Wasser bis zum Brandherd

Wenn die Feuerwehr in der 900-Seelengemeinde Mandel über Funkmeldeempfänger und Sirene zum Brandeinsatz alarmiert wird, rücken die Aktiven um ihren Wehrführer Jörn Trautmann mit einem Tragkraftspritzenfahrzeug und einem Mannschaftstransportfahrzeug zur Einsatzstelle aus. Das TSF auf einem Opel Movano mit Ziegler-Aufbau wurde von der Verbandsgemeinde Rüdesheim vor wenigen Jahren als Ersatz für einen selbst ausgebauten VW T3 Transporter beschafft und kann im Alarmfall mit einer Staffelbesatzung, also dem Einheitsführer, dem Maschinisten, dem Angriffstrupp und dem Wassertrupp ausrücken.

Da das Fahrzeug im Gegensatz zu den mittlerweile weit verbreiteten Kleinlöschfahrzeugen KLF bis auf 10 Liter Wasser in der Kübelspritze keinen Löschwassertank zur Durchführung eines Schnellangriffs besitzt, muss die Mannschaft vor Beginn der Löschmaßnahmen zuerst eine Wasserentnahme mit der Tragkraftspritze aufbauen. Die Feuerlöschkreiselpumpe wird im Heck des Aufbaus mitgeführt und ist, wie es der Name verrät, tragbar. Für die Bedienung der Tragkraftspritze ist der Maschinist zuständig, der auch das Fahrzeug zur Einsatzstelle fährt. Neben der Tragkraftspritze verfügt die Mandeler Feuerwehr zusätzlich noch über eine Diesel-Lenzpumpe, die bei Hochwasser- und Unwettereinsätzen unter anderem zum Kellerlenzen eingesetzt wird.

Am heutigen Abend stand im Rahmen der monatlich stattfindenden Übungsdienste die Ausbildung der Maschinisten auf dem Dienstplan. Ziele der Ausbildungsveranstaltung waren die Einweisung in die Bedienung der beiden motorbetriebenen Pumpenaggregate, deren praktische Anwendung sowie der Aufbau eines Auffangbehälters aus Steckleiterteilen und Folien.

Der Ellerbach zwischen Rüdesheim und Mandel bot für Jörn Trautmann und seine Kameraden optimale Übungsmöglichkeiten. An der ersten Übungsstation am Ufer des Nahezuflusses wurden die Saugleitungen aufgebaut, um anschließend das wenige Grad kalte Nass mit der Tragkraftspritze aus dem Bachlauf ansaugen zu können. Das Wasser wurde über Strahlrohre wieder dem Ellerbach zugeführt.

Bevor an der zweiten Übungsstation Wasser gefördert werden konnte, errichteten die Feuerwehrmänner aus vier Steckleiterteilen, Spanngurten und einer Folie einen Auffangbehälter. Nachdem dieser mit Wasser gefüllt war, kam die Lenzpumpe zum Einsatz. Mit ihrer Förderleistung von 1.200 Liter pro Minute sorgt die Pumpe für ein schnelles Lenzen vollgelaufener Objekte. Der von den Aktivem aufgebaute Auffangbehälter kann zudem bei größeren Wald- und Flächenbränden als Puffer bei der Löschwasserförderung eingesetzt werden.

Text: Rouven Ginz, Wehrleiter-Stellvertreter

Bilder: Feuerwehr Mandel

Fachbereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit