Die möglichen Einsatzstichworte, bei denen die Hilfe der Feuerwehr erforderlich werden kann, sind vielfältig. Für die Feuerwehren der VG Rüdesheim ist die regelmäßige Ausbildung von essenzieller Bedeutung, um im Einsatzfall für alle Eventualitäten gerüstet zu sein.
Eine Objektübung, die sowohl die Bereiche „Menschenrettung unter Atemschutz“ als auch die “Not-Dekontamination im Gefahrstoffeinsatz“ beinhaltete, führte die Stützpunktfeuerwehr Spabrücken am gestrigen Dienstagabend durch. Lukas Kreer hatte folgende Übungslage vorbereitet:
In einem Kanalschacht wurde ein Gefahrstoff entsorgt. Zwei Mitarbeiter einer Kanalreinigungsfirma wurden mit der Beseitigung des Gefahrstoffs beauftragt. Während der Arbeiten wurde einer der Männer im Kanalrohr bewusstlos. Sein Kollege alarmierte den Rettungsdienst und die Feuerwehr. Übungsziele waren die Menschenrettung unter erschwerten Bedingungen und den Aufbau einer Not-Dekontamination.
Als die Einsatzkräfte wenige Minuten nach der Alarmierung mit den Fahrzeugen TLF 16/25, MZF 3-TH und MTF an der Übungsstelle eintrafen, befand sich der Patient noch im Kanalrohr. Zugführer Dirk Zimmermann übernahm die Einsatzleitung und befahl nach Erkundung der Lage folgende Maßnahmen: Rettung des Patienten durch einen Trupp des TLF 16/25 mit leichtem Chemikalienschutzanzug (CSA) und schwerem Atemschutz. Die leichten CSA gehören zur Ausstattung des Haupteinsatzfahrzeugs jeder Stützpunktfeuerwehr der VG Rüdesheim und werden ausschließlich zur unmittelbaren Menschenrettung aus Gefahrenbereichen verwendet. Parallel zur Menschenrettung bauten die Besatzungen des MZF 3-TH und des MTF einen Platz zur Not-Dekontamination auf, um den eingesetzten Trupp nach Beendigung der Rettungsmaßnahmen grob zu reinigen und eine Verschleppung des Mediums in nicht betroffene Bereiche zu verhindern. Im Realfall sind bei einem derartigen Einsatz auch Einheiten des Gefahrstoffzuges beteiligt.
Text: Rouven Ginz, Wehrleiter-Stellvertreter
Bilder: FW Spabrücken
