Ausbildungseinheiten „Notfalltüröffnung und Zugangstechniken“

„Einsatz für die alarmierten Einheiten! Notfalltüröffnung für den Rettungsdienst!“ oder „Einsatz für die Feuerwehr! Türöffnung dringend! Kleinkind hat seine Mutter ausgesperrt! Essen steht auf dem Herd!“. Diese und ähnliche Alarmmeldungen erreichten die Feuerwehren der VG Rüdesheim zur Unterstützung des Rettungsdienstes und zur Schaffung von Zugängen in Wohnungen bei Notfällen in den vergangenen beiden Jahren mehrfach.

Der Einsatzauftrag der Feuerwehr bei einer Notfalltüröffnung ist regelmäßig das Schaffen einer zügigen Zugangsmöglichkeit in das Gebäude, um den Rettungskräften und dem Notarzt die schnellstmögliche Versorgung des Patienten zu ermöglichen. Während die Feuerwehren früher getreu dem Motto „Druff unn ewerrer“ mit Axt und Vorschlaghammer eine flotte Öffnung des Objektes vollzogen und dabei meist mehr kaputt als gut gemacht haben, gehen die Wehren heute einen bedeutend „sanfteren“, sprich zerstörungsfreieren Weg. Dank einiger Hilfsmittel und moderner Techniken klappen die neuen Öffnungsmethoden genauso schnell.

Die Mannschaft der Rüdesheimer Stützpunktfeuerwehr wurde in zwei Ausbildungseinheiten zu den Themen Notfalltüröffnung und Zugangstechniken geschult, um bei künftigen Einsätzen effektiv und vor allen Dingen ohne großen Schaden eine Zugangsöffnung schaffen zu können. Wehrführer Martin Barth konnte als Ausbilder den Löschbezirksführer Steffen Frech vom Löschbezirk West der Freiwilligen Feuerwehr Bad Kreuznach gewinnen, der über eine große Erfahrung im Bereich der Notfalltüröffnung verfügt. Unterstützt wurde der Hauptbrandmeister von Martin Barth und Martin Welker von der Feuerwehr Rüdesheim, die sich ebenfalls umfassend mit dem Thema beschäftigt haben.

Steffen Frech informierte die Teilnehmer der beiden Schulungen unter anderem auch über die rechtlichen Besonderheiten, die bei Notfalltüröffnungen zu beachten sind. Muss sich die Feuerwehr auf Anforderung des Rettungsdienstes oder der Polizei aufgrund eines Notfalls, und dazu kann auch ein Brandereignis gehören, Zugang in eine fremde Wohnung verschaffen, liegt grundsätzlich eine entsprechende Ermächtigung vor.

Für den praktischen Ausbildungsteil hatte Martin Welker mit Unterstützung der Fa. Eckenroth und von Thomas Ginz verschiedene Tür- und Fenstermodelle gebaut, an denen Steffen Frech die verschiedenen Spezialwerkzeuge und deren Anwendung vorstellte. Die Aktiven nutzten anschließend ausgiebig die Möglichkeit, das Erlernte in der Praxis selbst auszuprobieren, damit künftige Einsätze zur Notfalltüröffnung schnell und routiniert ablaufen können.

Text: Rouven Ginz, Wehrleiter-Stellvertreter

Fotos: FW Rüdesheim

 

Fachbereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit