Auf die richtige Strahlrohrführung kommt es an!

„Feuerwehr löscht Zimmerbrand-Wohnhaus durch Wasserschaden unbewohnbar!“ – Solch eine Schlagzeile auf der Titelseite der lokalen Tageszeitung ist kein wirkliches Lob auf die Löschmaßnahmen der Feuerwehr und muss jeden Einsatzleiter und den Angriffstrupp zum Nachdenken anregen. Denn eine effektive Brandbekämpfung erfordert neben der Wahl des geeigneten Strahlrohres auch das Wissen der Feuerwehrleute in der richtigen Anwendung der wasserführenden Armaturen zur Wasserabgabe. Für den gestrigen Ausbildungsdienst der Rüdesheimer Feuerwehr hatte Wehrführer Martin Barth mit seinem Ausbilderteam deshalb drei Übungsstationen zu den Themenbereichen „Hohlstrahlrohrtraining“, „Anwendung der wasserführenden Armaturen zur Wasserabgabe“ und „Maschinistenausbildung“ vorbereitet.

Ausbilder Patric Seefeldt legte das Hauptaugenmerk beim Hohlstrahlrohrtraining darauf, die Koordination des Strahlrohres zu trainieren. Hierfür erläuterte er den 23 Übungsteilnehmern der Einheiten Rüdesheim und Hargesheim zuerst die korrekte Strahlrohrführung zur Rauchgaskühlung und bei einer Rauchgasdurchzündung. Im Anschluss hatten die Aktiven die Aufgabe, das Hohlstrahlrohr bei der Brandbekämpfung zielgerichtet einzusetzen. Hierfür hatte Patric Seefeldt zwei Tore der Fahrzeughalle mit Nummern in verschiedenen Torelementen versehen. In schneller Ansagefolge mussten die Aktiven nun die aufgerufenen Nummern mit dem befohlenen Strahlbild treffen. Ziel war es hier, ein Gefühl für die unterschiedlichen Strahlbilder und Wurfweiten des Hohlstrahlrohres zu bekommen und nur so viel Wasser abzugeben, wie tatsächlich erforderlich ist.

Auf den beiden Löschfahrzeugen LF 16/12 und TLF 24/50 werden neben Hohlstrahlrohren und den üblichen Mehrzweckstrahlrohren weitere wasserführende Armarturen zur Wasserabgabe mitgeführt. Ausbilder Rouven Ginz stellte den Teilnehmern die Funktionsweise und Anwendung der Strahlrohre sowie des tragbaren Monitors mit Schwerschaumaufsatz und des Hydroschildes vor. Der tragbare Wasserwerfer wird auf dem LF 16/12 mitgeführt und erreicht bei voller Leistung eine Durchflussmenge von 1.600 Liter/Minute bei einer Wurfweite von rund 40 Metern. Mit dem Hydroschild kann eine Wasserwand von rund acht Metern Höhe und 25 Metern Breite errichtet werden, um beispielsweise Objekte in enger Bebauung vor einem Feuerüberschlag zu schützen. Auch die praktische Anwendung des B-Rohres mit und ohne Stützkrümmer wurde geübt.

Die Bedienung der Feuerlöschkreiselpumpen von LF 16/12 und TLF 24/50 trainierten die Ausbilder Jörg Baum und Martin Barth mit den Maschinisten an der dritten Station. Ziel der Maschinistenausbildung war die routinierte und fehlerfreie Durchführung der Wasserabgabe über die Löschwassertanks und über Unterflurhydranten unter Einbindung der Fahrzeugpumpe. Denn im Einsatzfall muss es schnell gehen, um das notwendige Element Wasser mit den Armaturen zur Wasserabgabe auf den Brandherd richten zu können. Bei sommerlichen Temperaturen war das kühle Nass bei den Aktiven sehr willkommen.

Text: Rouven Ginz, Wehrleiter-Stellvertreter

Bilder: FW Rüdesheim

Fachbereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit